Gute-Praxis-Beispiel: Oberflächen effizient und umweltschonender mit Trockeneis reinigen

Mit Druckluft kleine Partikel von Trockeneis auf eine Oberfläche zu strahlen, ist ein gängiges Verfahren zur Reinigung verschiedenster Oberflächen. Die Firma Cold Jet hat ein neues Verfahren entwickelt, bei dem die Partikelgröße in verschiedenen Stufen eingestellt werden kann. Darüber hinaus wurde mit der neuen Anlage der Prozess digitalisiert und lässt sich in die automatisierte Produktion eingliedern. Damit lässt sich materialsparender und schonender reinigen.

Wie kann Trockeneis reinigen?

Kunststoffteile, Spritzgusswerkzeuge und Formen etc. werden mit Trockeneis gereinigt. Dieses wird aus flüssigem Kohlendioxid hergestellt, einem recyceltem Produkt aus der chemischen Industrie – das heißt, es ist rückgewonnenes CO2. Gekühlt auf -78,5°C entsteht aus dem Gas ein fester Stoff. Mit einer Strahlanlage werden mit Druckluft kleinste Partikel auf Oberflächen gestrahlt und diese so gereinigt bzw. vorbereitet für weitere Bearbeitungsschritte. Als Abfall fällt lediglich der Schmutz selbst der zu behandelnden Oberfläche an. Das Trockeneis wird wieder gasförmig.

Wieso ist eine unterschiedliche Partikelgröße von Trockeneis so wichtig?

Mit dem neuen Verfahren lassen sich die Partikelgrößen von 0,3 bis 3 mm in mehreren Stufen einstellen. Bisher waren nur jeweils die minimale und maximale Größe möglich. Durch die differenzierteren Partikelgrößen kann der Bedarf an Trockeneis besser angepasst werden: Oft reicht eine kleinere Größe, als sie bisher möglich war. So wird deutlich weniger Trockeneis verbraucht und die Geräuschbelastung reduziert. Darüber hinaus wird mit einer passenden Partikelgröße das zu reinige Material geschont und es entstehen weniger Schäden gegenüber der konventionellen Reinigung. Somit erreichen Werkzeuge eine längere Lebensdauer.

Warum lohnt sich eine automatische Steuerung?

Mit der Weiterentwicklung wurde die Strahlanlage digitalisiert und lässt sich nun in automatisierte Fertigungsprozesse eingliedern. Alle Parameter lassen sich ganz genau auf die Anforderungen ausrichten. Der Verbrauch kann jederzeit von überall ausgelesen und somit besser optimiert werden.

Darüber hinaus sind durch die Automatisierung ganz andere Anwendungsfälle möglich. So kann nun teilweise das Sandstrahlverfahren durch eine Reinigung bzw. Vorbereitung mit Trockeneis ersetzt werden. Dies wiederum spart viele Tonnen verunreinigten Sands als Sondermüll.

Welche Einsparungen können erzielt werden?

Einerseits lässt sich mit dem neuen Verfahren der Einsatz von Trockeneis deutlich verringern. Andererseits sparen die neuen Anwendungsmöglichkeiten andere Reinigungsmaterialien wie chemische Reinigungs- und Entfettungsmittel sowie z. B. Alkohol. Somit lassen sich die Entsorgungskosten um bis zu über 90 % reduzieren.

Weitere Technologien und Prozesse, die sich bereits in der Praxis als ressourceneffizient bewährt haben, finden Sie in der Datenbank Gute-Praxis-Beispiele.

 

Kontakt

Das Bild zeigt Sophia Rehfeldt, Presseverantwortliche am VDI Zentrum Ressourceneffizienz.

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