Gute-Praxis-Beispiel: Offene Energiemanagementsysteme für mehr Effizienz in KMU

Management- und Monitoringsysteme sind grundlegend für das langfristige Bestehen von Unternehmen an einem wettbewerbsorientierten Markt. Sie dienen dazu, nachvollziehbare Abläufe in Unternehmensprozesse einzuführen, ihren reibungslosen Ablauf zu überwachen und letztlich definierte Zielvorgaben zu erreichen. So tragen diese Systeme dazu bei, qualitäts-, sicherheits- und umwelt-relevante Standards zu halten und sukzessive zu steigern.

Die Herausforderung: Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sorgen sich um den Aufwand und die Investitionskosten, die mit der Anschaffung und der Implementierung von Managementsystemen im eigenen Betrieb verbunden sind. Die langfristigen Vorteile wie bspw. eine gesteigerte Produktqualität, die Verminderung von Energie- oder Materialbedarfen, reduzierte Emissionen und weitere mögliche positive Effekte werden dabei zumeist außer Acht gelassen.

Doch dort, wo sie eingesetzt und fortlaufend weiterentwickelt werden, können die verschiedenen Typen von Managementsystemen dabei unterstützen, Fehler zu vermeiden, Chancen und Risiken zu identifizieren und zu mehr Ressourceneffizienz beitragen.

Mit einem Energiemanagementsystem Ressourcen und Kosten sparen

Ziel eines betrieblich geregelten Energiemanagements ist im Grunde die akribische Überwachung und detaillierte Analyse von Energieströmen der innerbetrieblichen (Fertigungs-)Prozesse. Durch die Integration eines Energiemanagementsystems wird es beispielsweise möglich, auf Basis der so erhobenen Ergebnisse „Energiefresser“ im Unternehmen zu identifizieren und diese im Zuge von Maßnahmen zur Verbesserung der betriebseigenen Energieeffizienz zu ersetzen.

Die Vorzüge eines offenen Energiemanagementsystems zeigen sich derweil vor allem mit Blick auf die Lebensdauer solcher Systeme: Denn ein offenes Energiemanagementsystem ist in der Regel gänzlich Software-unabhängig. Das heißt, es ist in der Lage, Protokolle und Dateiformate aller namhaften Software-Anbieter zu verarbeiten. Die angeschaffte und implementierte Hardware kann also auch im Falle eines Software-Anbieterwechsels weiterhin genutzt werden. Ein weiterer Vorteil: dank des offenen Systems lassen sich die gesammelten Rohdaten problemlos in verschiedene Datei-Formate exportieren. Außerdem können Skripte für die Auswertung von den Anwendenden selbst an die jeweiligen Bedürfnisse und Anforderungen angepasst werden.

Der Blick in die Praxis

Um energie- und ressourceneffizient zu wirtschaften und auch weiterhin der Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 gemäß EEG zu entsprechen, entschied sich das Unternehmen KS Gleitlager GmbH aus St. Leon-Rot bei Heidelberg für den Umstieg auf ein offenes Energiemanagementsystem zur Erfassung der tatsächlichen Anlagen- und Prozessverbräuche. Bis dato erfolgte die Erfassung der Energieverbräuche im Unternehmen manuell und mithilfe von Stromzählern. Die Umlage der Energiekosten auf die einzelnen Artikel wurde pauschalisiert. Für einen groben Überblick waren diese Daten noch ausreichend. Aussagefähige Analysen zur Offenlegung von Optimierungs- und Einsparpotenzialen konnten diese punktuellen Werte derweil nicht abbilden. Doch seit dem Umstieg konnte die KS Gleitlager GmbH nachhaltig negative Umweltauswirkungen durch die Verringerung ihrer Energiebedarfe und -verbräuche reduzieren und zugleich effizient Kosten für Energie einsparen.

Weitere Technologien und Prozesse, die sich bereits in der Praxis als ressourceneffizient bewährt haben, finden Sie in der Datenbank Gute-Praxis-Beispiele.

Kontakt

Das Bild zeigt Sophia Rehfeldt, Presseverantwortliche am VDI Zentrum Ressourceneffizienz.

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