Gute-Praxis-Beispiel: Ressourceneffizientes Reinigen von (Ab-)Wasser durch innovative Zyklonfilter-Technologie

Der schonende Umgang mit der Ressource Wasser ist ein essenzieller Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Doch nicht nur gesellschaftlich, auch im wirtschaftlichen Kontext ist Wasser entscheidend – beispielsweise als Energiequelle, Transportmedium oder Rohstoff. Daher ist gerade in Zeiten anhaltender Wasserknappheit, die durch stetig steigende Wasserbedarfe der Industrie noch verstärkt wird, der bewusste Einsatz von Wasser unerlässlich – ebenso wie eine adäquate Wiederaufbereitung.


Mikroplastik im (Ab-)Wasser – eine allgegenwärtige Herausforderung

Nach Angaben des Umweltbundesamtes verfügen in Deutschland derzeit etwa 3.000 Unternehmen über eigene Abwasserbehandlungsanlagen. Der Großteil der Betriebe speist das eigene Abwasser in das öffentliche Kanalnetz ein, um es wieder aufbereiten zu lassen. Kommunale Kläranlagen arbeiten dabei in der Regel über ein dreistufiges System, das allerdings noch nicht flächendeckend dafür ausgelegt ist, Mikroverunreinigungen aus den Wassern zu eliminieren. Die Herausforderung hierbei: In Deutschland entstehen jedes Jahr ca. 330.000 Tonnen Mikroplastik, die u. a. über das (Ab-)Wasser in den Umweltkreislauf gelangen.


Mit kombinierten Technologien zur ressourcen- und umweltschonenden Wasseraufbereitung

Dieser Aufgabe hat sich ein Familienunternehmen aus der Nähe von München angenommen. Es hat innovative Filtertechnologien entwickelt, die einerseits die knapper werdende Ressource Wasser schonen, den Einsatz von Energie nachhaltig verringern und andererseits die Umweltbelastung durch Mikroplastik reduzieren. Und wurde dafür mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2021 ausgezeichnet.

Das Unternehmen Klass-Filter GmbH wendet dafür vor allem eine Feinfiltration an. Zentrales Bauteil der so genannten Zyklonfilter bildet eine mittels Laser durchlöcherte und speziell beschichtete Edelstahlplatte. Sobald Wasser in das System strömt, wird es durch Unterdruck in den Filter hineingesogen. Die Kombination verschiedener Technologien aus Aerodynamik, Strömungsphysik, Filtration und Separation bewirkt, dass sich Rückstände und Kleinstpartikel aus dem Wasser auf der Edelstahlplatte des Filters absetzen. Dieses Zusammenspiel ermöglicht somit eine gleichzeitige Abscheidung von Schweb-, Schwimm- und Senkstoffen ab einer Teilchengröße von 25 µm – und lässt somit auch die Filtration von Mikroplastikpartikeln aus dem Wasser zu.


Wasser- und Energieeinsparungen – sowohl im Filterprozess als auch bei der Wartung

Die unterschiedlichen Filter sind dabei vielfältig einsetz- und individuell anpassbar. So kann das Filtersystem beispielsweise in Fertigungsanlagen verbaut werden, um Prozesswasser betriebsintern wieder so weit aufzubereiten, dass es nicht dem Abwasser zugeführt werden muss, sondern direkt weiterverwendet werden kann. Auf diese Weise wird der Kreislauf der betriebsinternen Wassernutzung geschlossen und der Bedarf an wertvollen Frischwasserressourcen langfristig und nachhaltig reduziert.

Eine Besonderheit des Systems liegt außerdem darin, dass die Filter kontinuierlich und ohne Rückspülung betrieben werden können – und dabei trotzdem verstopfungsfrei arbeiten. Damit entfällt auch der Bedarf an Spülwasser sowie der zusätzliche Energieaufwand für die regelmäßige Reinigung der Filter, sodass sich hieraus noch zusätzliche Wassereinsparpotenziale ergeben.

Neben diesen Wassereinsparungen ergeben sich nach Angaben des Unternehmens – je nach Branche und Einsatzgebiet – außerdem Energieeinsparungen von bis 90 % gegenüber vergleichbaren Anlagen. Diese ergeben sich zum einen aus dem patentierten Technologiemix der Klass-Filteranlagen, zum anderen aus deren All-in-One-Wirkprinzip ohne zusätzliche Reinigungsanlage.
 

Weitere Technologien und Prozesse, die sich bereits in der Praxis als ressourceneffizient bewährt haben, finden Sie in der Datenbank Gute-Praxis-Beispiele.

Kontakt

Das Bild zeigt Sophia Rehfeldt, Presseverantwortliche am VDI Zentrum Ressourceneffizienz.

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