Aufgeschlagenes Buch in einer Detailaufnahme. © PantherMedia / monticello

Glossar

Fachliche Kommunikation funktioniert immer dann am besten, wenn die Beteiligten auch die gleiche Sprache sprechen. Aus diesem Grund finden Sie in unserem Glossar, das regelmäßig aktualisiert und erweitert wird, Erläuterungen zu derzeit mehr als 120 Begriffen aus dem Themenfeld der Ressourceneffizienz übersichtlich und alphabtisch sortiert definiert.
A

Abbau

„Der Abbau ist die planmäßige Förderung und Gewinnung von Rohstoffen wie Erzen und Mineralien im Tief- oder Tagebau“ bzw. unter oder über Tage* Mansfelder Kupferspuren: Abbau (online), Bergbaubegriffe (abgerufen am: 07.06.2022). .

Abfall

Abfälle sind im Sinne der deutschen Kreislaufwirtschaft Gegenstände, Stoffe, Rückstände oder Reste, „derer sich ihr Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muss“ und die entweder einer Vorbereitung zur Wiederverwendung, einer stofflichen oder energetischen Verwertung oder einer Beseitigung unterliegen* Kreislaufwirtschaftsgesetz (2012): (BGBl. I S. 212), letzte Änderung durch Artikel 20 des Gesetzes vom 10. August 2021 (BGBl. I S. 3436) (online), Bundesministerium für Justiz (abgerufen am: 07.06.2022). .

Abfallhierarchie

Die Abfallhierarchie wird im § 6 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) geregelt, verläuft fünfstufig und legt die grundsätzliche Rangfolge für einen nachhaltigen Umgang mit Abfällen fest. Hierbei bildet die Vermeidung von Abfällen die beste Variante, da erst gar keine Abfälle anfallen, und die Beseitigung die schlechteste, da kein weiterer energetischer oder stofflicher Nutzen aus dem Abfall gewonnen werden kann.

1. Vermeidung,
2. Vorbereitung zur Wiederverwendung,
3. Recycling,
4. sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung,
5. Beseitigung.

Diese zuvor genannten Maßnahmen sind in § 3 Abs. 20, 24, 25, 23 und § 26 KrWG legal definiert. In der Abfallhierarchie selbst werden keine Definitionen der einzelnen Maßnahmen vorgenommen* Kreislaufwirtschaftsgesetz (2012): (BGBl. I S. 212), letzte Änderung durch Artikel 20 des Gesetzes vom 10. August 2021 (BGBl. I S. 3436) (online), Bundesministerium für Justiz (abgerufen am: 07.06.2022). .

Abiotische Rohstoffe

„Abiotische Rohstoffe sind nicht nachwachsende, in der Natur vorkommende endliche Stoffe, die mechanisch oder chemisch abgebaut bzw. gewonnen werden können.“ Dazu zählen z. B. Erze, Salze und fossile Rohstoffe* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 07.06.2022). .

Abwärmenutzung

Abwärmenutzung ist die Verwertung thermischer Energie, die bei industriellen Prozessen als Nebenprodukt anfällt* Hirzel S.; Sontag B.; Rohde C. (2013): Industrielle Abwärmenutzung (online), Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI (abgerufen am: 07.06.2022). .

Additive Fertigung

Die DIN EN ISO 52900 beschreibt die Additive Fertigung (auch bekannt unter 3D-Druck) als den „Allgemeinbegriff für jene Technologien, mit denen, basierend auf einer geometrischen Darstellung, Gegenstände durch die sukzessive Zugabe von Material erzeugt werden“. Im Gegensatz zu klassischen spanenden Fertigungsverfahren, bei denen Material abgetragen wird, wird bei der additiven Fertigung schichtweise die nahezu beliebige Gestalt generiert. Je nach Anwendung der generierten Produkte wird unterschieden zwischen

  • „Rapid Prototyping (Herstellung von Konzept-, Design-, Geometrie- oder Funktionsmodellen, die hinsichtlich des Materials und der Oberflächenqualität nicht einem Endprodukt entsprechen),
  • Rapid Tooling (Herstellung von Vorrichtungen, Werkzeugen und Formen),
  • Rapid Manufacturing (Herstellung von kundenspezifischen Endprodukten in Einzel- oder Kleinstserie),
  • Additive Manufacturing (Herstellung von Serienprodukten).“* Fritz, A. H.; Schulze, G. (2015): Fertigungstechnik, Springer Vieweg Berlin, Heidelberg, S. 113, ISBN: 978-3-662-46555-4.

Aktoren

Aktoren sind Bauelemente aus der Elektrotechnik, die es ermöglichen, elektrische Energie in nichtelektrische Energie umzuwandeln* ITWissen (2012): Aktor (online), ITWissen (abgerufen am: 07.06.2022). .

Allgemein anerkannte Regeln der Technik

Als allgemein anerkannte Regeln der Technik zählen „schriftlich fixierte oder mündlich überlieferte technische Festlegungen für Verfahren, Einrichtungen und Betriebsweisen, die nach aktueller Auffassung der beteiligten Kreise (Fachleute, Anwender, Verbraucherinnen und Verbraucher und öffentliche Hand) geeignet sind, das gesetzlich vorgegebene Ziel zu erreichen und die sich in der Praxis allgemein bewährt haben oder deren Bewährung nach aktueller Auffassung in absehbarer Zeit bevorsteht“* Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (2008): Handbuch der Rechtsförmlichkeit, S.85 (online), Bundesministerium der Justiz (abgerufen am: 07.06.2022). .

Anthropogenes Lager

Ein anthropogenes Lager ist ein durch menschliche Tätigkeiten entstandenes Stofflager, wie beispielsweise ein Bürogebäude, ein Wohngebäude oder eine Abraumhalde. Das Recycling und die Wiedergewinnung von Rohstoffen aus einem anthropogenen Lager nennt man Urban Mining* Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2016): Deutsches Ressourceneffizienzprogramm II – Programm zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen (online), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (abgerufen am: 07.06.2022). .

Automatisierung/Automation

„Unter Automatisierung versteht man das Ausrüsten einer Einrichtung, sodass sie ganz oder teilweise ohne Mitwirkung des Menschen bestimmungsgemäß arbeitet.“
Ferner beschreibt die automatisierte Fertigung die maschinelle bzw. elektronische Umsetzung sämtlicher Komponenten „wie Bearbeitung, Steuerung, Handhabung von Werkzeugen und Werkstücken und Überwachung der Qualität“* Hagedorn, J.; Sell-Le-Blanc, F.; Fleischer, J. (2016): Handbuch der Wickeltechnik für hocheffiziente Spulen und Motoren – Ein Beitrag zur Energieeffizienz, Springer Vieweg Berlin, Heidelberg, S. 250, ISBN: 978-3-662-49210-9. .

B

Big Data

Big Data beschreibt die Verarbeitung von Datenmengen, welche zu groß und deren Einzeldaten zu unterschiedlich sind, um sie mit herkömmlichen Systemen der Datenverarbeitung handhaben zu können. Big Data ermöglicht die standardisierte Verarbeitung unstrukturierter Datenmengen, auch Datenströme genannt, die in gewohnten Datenbanken gar nicht komplett erfasst werden können. Häufig entsteht bei Eigentümern oder Nutzern, wenn sie mit vielen Daten konfrontiert werden, automatisch der Irrglaube, dass sie es mit Big Data zu tun haben. Beispielsweise würde man eine strukturierte Datenbank aller deutschen Telefonnummern nicht als Big Data benennen, obwohl diese relativ groß ist. Die Audio-Daten von allen in diesem Moment geführten Telefonaten in Deutschland können aufgrund der unterschiedlichen Inhalte und Gesprächsdauer sehr wohl als Big Data bezeichnet werden. Der Begriff Big Data beschreibt mit anderen Worten die Nutzung großer Datenmengen aus vielseitigen Quellen, welche mit hoher Geschwindigkeit analysiert, strukturiert und verarbeitet werden, um einen wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen* Bitkom e.V. (2017): Künstliche Intelligenz – wirtschaftliche Bedeutung, gesellschaftliche Herausforderungen, menschliche Verantwortung (online), DFKI, S. 13 – 14 (abgerufen am: 07.06.2022). .

Biotische Rohstoffe

Biotische Rohstoffe sind in der Natur vorkommende, nachwachsende Stoffe, die vornehmlich mechanisch gewonnen werden können, sich bei Übernutzung erschöpfen und aus Lebewesen (Pflanzen, Tiere) stammen, die nicht in fossile Rohstoffe umgewandelt wurden, z. B. Produkte der Land- und Forstwirtschaft* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 07.06.2022). .

Brennstoffzelle

„Eine Brennstoffzelle ist eine galvanische Zelle, welche die chemische Reaktionsenergie eines kontinuierlich zugeführten Brennstoffes und eines Oxidationsmittels in elektrische Energie wandelt.“ Je nach Brennstoffzellentyp können außer Wasserstoff auch viele andere Brennstoffe genutzt werden. Dazu zählen insbesondere Methanol, Butan oder Erdgas* Chemie Lexikon: Brennstoffzelle (online), Lexikon (abgerufen am: 07.06.2022). .

Business-to-Business (B2B)

Der Bereich Business-to-Business (B2B) umfasst den elektronischen Handel von Produkten und Dienstleistungen zwischen mehreren Unternehmen (engl. Businesses). Dabei können die Unternehmen die Rolle des Anbieters als auch des Kunden einnehmen. Die Möglichkeiten des elektronischen Vertriebs im B2B-Kontext reichen von internetbasierten Handelsplattformen über B2B-Marktplätze bis hin zur Integration von Käufer und Lieferanten in die Prozesse der unternehmensinternen Wertschöpfungen. Ein Beispiel für Transaktionen im B2B-Kontext ist die elektronische Bestellung und Erwerbung von Waren bei einem Lieferanten* Aichele, C.; Schönberger, M. (2016): E-Business - Eine Übersicht für erfolgreiches B2B und B2C, Springer Vieweg Wiesbaden, S. 7, ISBN: 978-3-658-1368. .

Business-to-Consumer (B2C)

Im Vergleich zu Business-to-Business (B2B) handelt es sich bei Business-to-Consumer (B2C) um den Leistungsaustausch von materiellen und immateriellen Gütern und Dienstleistungen von Unternehmen (Anbieter) und einzelnen Verbrauchern (Nachfrager). „Leistungsaustauschprozesse im B2C werden vorrangig über Online-Shops realisiert,“ über welche der Handel „der Waren und Dienstleistungen realisiert wird“. Ein bekanntes Beispiel für B2C ist das Unternehmen Amazon, welches den Kunden neben Büchern oder Kleidung auch digitale Produkte, wie bspw. Videos oder Musik, anbietet* Aichele, C.; Schönberger, M. (2016): E-Business - Eine Übersicht für erfolgreiches B2B und B2C, Springer Vieweg Wiesbaden, S. 7, ISBN: 978-3-658-1368. .

C

Carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK)

Kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (carbonfaserverstärkte Kunststoffe, CFK) sind Faser-Verbundwerkstoffe, die aus verwebten Kohlefasern und Epoxidharz bestehen und sich allgemein durch herausragende Steifigkeitswerte bei geringem Gewicht auszeichnen* Atemschutz Lexikon: CFK (online), Lexikon (abgerufen am: 07.06.2022). . Anwendung finden CFK beispielsweise bei Windrädern oder in der Luft- und Raumfahrt- sowie Automobilbranche.

Chemikalien-Leasing

Das Chemikalien-Leasing ist ein Geschäftsmodell, durch das anstelle einer bestimmten Menge Chemikalien der durch die Verwendung erzielte Nutzen direkt vermarktet wird, beispielsweise das „Bleichen von 1 Quadratmeter Fläche“* Umweltbundesamt (2014): Chemikalien-Leasing hat Zukunft: Vorreiter prämiert (online), UNIDO (abgerufen am: 07.06.2022). .

Circular Economy

Die erweiterte Kreislaufwirtschaft (engl. Circular Economy) beinhaltet Strategien, um Energie- und Materialkreisläufe zu schließen. Das Ziel einer Circular Economy liegt darin, möglichst alle bereits eingesetzten Materialien lange in einem geschlossenen Kreislauf zu führen* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 07.06.2022). .

Cloud Computing

Unter Cloud Computing versteht man die Möglichkeit des allgemeinen und komfortablen Netzwerkzugriffes, welcher auch nach Bedarf auf einen gemeinsamen genutzten Ressourcenpool (z. B. Speicherplatz, Anwendung, Rechenleistung) ermöglicht wird. Dieser Zugriff ist schnell verfügbar und kann mit minimalem Aufwand oder geringer Interaktion des Serviceproviders freigeschaltet werden. (Quelle: Hamburg Institute of International Economics* Bräuninger, M.; Haucap, J.; Stepping, K.; Stühmeier, T. (2012): Cloud Computing als Instrument für effiziente IT-Lösungen, HWWI Policy Paper, No. 71 (online), Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) (abgerufen am: 08.06.2022). .

Cyber-physische Systeme

Unter cyber-physischen Systemen (engl. Cyber-Physical-Systems) versteht man Systeme, welche sowohl durch Bestandteile aus Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) als auch mit physischen, teilweise mechanischen Komponenten verbunden sind. Hierbei erfolgen der Datenaustausch sowie die Steuerung dieser Systeme meist in Echtzeit. Die wichtigsten Komponenten sind mobile Einrichtungen, Maschinen und Geräte wie beispielsweise Roboter, integrierte Systeme und untereinander vernetzte Gegenstände (Internet der Dinge). In der Industrie 4.0 spielen cyber-physische Systeme eine zentrale Rolle* Bendel, O. (2021): Cyberphysische Systeme (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

D

Data Mining

„Das Data Mining ist die Anwendung von Methoden und Algorithmen zur möglichst automatischen Extraktion empirischer Zusammenhänge zwischen Planungsobjekten, deren Daten in einer hierfür aufgebauten Datenbasis bereitgestellt werden. Beispielsweise kann so ermittelt werden, welche Produkte häufig zusammengekauft werden oder welche Faktoren ausschlaggebend sind für die Kundentreue.“* Lackes, R. (2018): Data Mining (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022).

Dematerialisierung

Der Begriff Dematerialisierung beschreibt die Verringerung der Materialmenge, welche für die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse eingesetzt wird – also die „Reduzierung des Einsatzes an Primärrohstoffen unter Einbeziehung der ökologischen Rucksäcke“ (siehe Glossar „ökologischer Rucksack“). Die Dematerialisierung zählt zu den Prinzipien der nachhaltigen Rohstoffnutzung* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Digitale Fabrik

Die digitale Fabrik (engl. Digital Factory) ist ein Oberbegriff für ein umfassendes Netzwerk aus digitalisierten Fertigungseinheiten, die im Idealfall ihre Produktion eigenständig planen und steuern* VDI 4499 Blatt 1 (2008): Digitale Fabrik – Grundlagen, VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik, VDI-Fachbereich Fabrikplanung und -betrieb, VDI 4499 Blatt 1 (abgerufen am: 15.06.2022). .

Digitaler Zwilling

Ein Digitaler Zwilling (engl. Digital Twin) ist die Modellierung von Produkten sowie Maschinen und ihrer Bestandteile mithilfe digitaler Werkzeuge. Hierbei sind alle Daten, wie Geometrie, Kinematik und Logik, mit einbezogen. Es ist also das Abbild des physischen ‚Assets‘ in der realen Fabrik und ermöglicht dessen Simulation, Steuerung und Verbesserung* Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB: Digitaler Zwilling – das Schlüsselkonzept für Industrie 4.0 (online), Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB (abgerufen am: 08.06.2022). .

Digitale Transformation

Die digitale Transformation beschreibt den fortlaufenden Veränderungsprozess, der mit dem steigenden Grad der Digitalisierung die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft betrifft* Bendel, O. (2021): Digitalisierung (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Digitalisierung

Unter dem Begriff Digitalisierung können zahlreiche technische Abläufe zusammengefasst werden, welche bezogen auf die Komplexität und Art der Abläufe völlig unterschiedlich sind.
Zum einen ist Digitalisierung der Transfer von analogen Datenträgern in „digitale maschinell verarbeitbare Äquivalente“. Bei diesem Transfer wird zu Beginn nur das Trägermedium verändert. Eine Adresskartei wird beispielsweise zu einer Datenbank oder ein Foto zu einer Bilddatei. Um diesen Transfer zu vermeiden, werden die meisten Daten heute von Beginn an bereits digital erfasst, beispielsweise die Formularerfassung auf einer Webseite oder die Aufnahme eines Fotos mit einer Digitalkamera. Zum anderen ist Digitalisierung dafür zuständig, (physische) Daten maschinenlesbar zu gestalten. Hierbei sind aufwändige Analyseprozesse nötig. Neben der reinen Nutzung künstlicher Intelligenz werden häufig Rohdaten von Menschen vorbehandelt, um anschließend durch Maschinelles Lernen einen Digitalisierungsprozess zu ermöglichen. Hierbei werden jedoch oft einzelne Digitalisierungseffekte fälschlicherweise der künstlichen Intelligenz zugeschrieben* Buschbauer, F. (2017): Künstliche Intelligenz – wirtschaftliche Bedeutung, gesellschaftliche Herausforderungen, menschliche Verantwortung (online), BITKOM (abgerufen am: 08.06.2022). .

Direkter Materialeinsatz

Der direkte Materialeinsatz (engl. Direct Material Input, DMI) ist ein Stoffstromindikator zur Beschreibung des Stoffhaushalts und der Ressourcenproduktivität von Volkswirtschaften. Der DMI wird aus der Summe aller direkten Materialeinsätze zur Weiterverarbeitung innerhalb einer Volkswirtschaft gebildet. Er berücksichtigt genutzte, inländische Ressourcenentnahmen sowie Importe* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Downcycling

Das Downcycling bezeichnet einen Recyclingprozess, durch den der erzeugte Sekundärrohstoff qualitativ minderwertiger ist als das Ausgangsmaterial* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

E

Echtzeit

„Unter Echtzeit versteht man den Betrieb eines Rechensystems, bei dem Programme zur Verarbeitung anfallender Daten ständig betriebsbereit sind, derart, dass die Verarbeitungsergebnisse innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne verfügbar sind. Die Daten können je nach Anwendungsfall nach einer zeitlich zufälligen Verteilung oder zu vorherbestimmten Zeitpunkten anfallen.“* Scholz, P. (2005): Softwareentwicklung eingebetteter Systeme – Grundlagen Modellierung, Qualitätssicherung, Springer Berlin, Heidelberg, S. 39, ISBN: 978-3-540-23405-0.

Eco-Management and Audit Scheme (EMAS)

Das „Eco-Management and Audit Scheme“ (EMAS) ist ein Instrument für Unternehmen jeglicher Größenordnung, die ihre Umweltleistung konstant verbessern wollen. Es baut unter anderem auf der Integration der Mitarbeiter und Öffentlichkeit in die Umweltschutzbemühungen eines Unternehmens auf* EMAS (2020): Umwelt nachhaltig nutzen, Effizienz steigern – EMAS, das Gütesiegel der Europäischen Union (online), Umweltmanagementsystem EMAS (abgerufen am: 08.06.2022). .

Effektivität

Die Effektivität beschreibt die Wirksamkeit einer Maßnahme, um einen bestimmten Nutzen von beispielsweise einem Produkt oder einer Dienstleistung zu erreichen. Des Weiteren ist Effektivität die Erreichung eines Ziels mit beliebigem Aufwand im Gegensatz zur effizienten Erreichung desselben Ziels* Thommen, J.-P.; Amelung, V. E.; Mühlbacher, A.; Krauth, C. (2018): Effektivität (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Effizienz

Die Effizienz beschreibt einen bestimmten Nutzen von beispielsweise einem Produkt oder einer Dienstleistung im Verhältnis zum dafür nötigen Aufwand* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Emission

Eine Emission ist eine Ausstoß bzw. eine Abgabe von Stoffen oder Energie aus einer Quelle in die Umwelt. Emissionen können in fester, flüssiger oder gasförmiger Form vorliegen und bewirken immer eine Immission. Oft handelt es sich bei Emissionen um Schadstoffe* Umweltbundesamt (2022): Energiebedingt Emissionen (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Energieeffizienz

Als ein Aspekt von Ressourceneffizienz beschreibt Energieeffizienz das Verhältnis von erzieltem Nutzen und eingesetzter Energie. Dies kann sowohl eine Prozessoptimierung zur Reduzierung des Energieverbrauchs während des Produktionsprozesses als auch die Steigerung der Energieeffizienz in der Nutzungsphase von Geräten, Aggregaten sowie Gebäuden bedeuten* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)System

Ein Geschäftsressourcenplanungssystem (engl. Enterprise-Resource-Planning-, ERP-System) ist ein IT-basiertes System zur Unterstützung von Geschäftsprozessen mit besonderem Fokus auf die Bedarfsplanung* Vahrenkamp, R.; Siepermann, C. (2018): Enterprise-Resource-Planning-System (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Entkopplung

„Entkopplung ist die Aufhebung oder Verringerung einer quantitativen Abhängigkeit zwischen kausal verknüpften Entwicklungen. Häufig wird sie im Zusammenhang mit der im Vergleich zum Wirtschaftswachstum im geringeren Maße steigenden Nutzung natürlicher Ressourcen verwendet. Hier spricht man von relativer Entkopplung. Eine absolute Entkopplung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ressourcennutzung bei steigendem Wirtschaftswachstum nicht zunimmt oder sogar abnimmt.“* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022).

Ersatzbaustoffe

Ersatzbaustoffe sind mineralische Baustoffe, die bei Bautätigkeiten als Abfall anfallen oder gezielt produziert werden. Ein Einsatz von Ersatzbaustoffen erfolgt in technischen Bauwerken wie beispielsweise Straßen, Wege oder Schienenwege* Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2016): Deutsches Ressourceneffizienzprogramm II – Programm zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen (online), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (abgerufen am: 08.06.2022). .

F

Fahrerlose Transportsysteme (FTS)

Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind computergesteuerte Flurfördersysteme, die den innerbetrieblichen Materialtransport abwickeln* Lackes, R.; Siepermann, C. (2018): Fahrloses Transportsysteme (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Funktionelle Einheit

Die funktionelle Einheit beschreibt einen quantifizierten Nutzen eines Produktsystems für die Verwendung als Vergleichseinheit* DIN EN ISO 14040:2009-11 (2009): DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Umweltmanagement – Ökobilanz- Grundsätze und Rahmenbedingungen, Beuth Verlag GmbH, Berlin (abgerufen am: 15.06.2022). .

G

Global Warming Potential (GWP)

Das Global Warming Potential (GWP) ist ein Umweltindikator zur Messung des Treibhausgaspotenzials eines betrachteten Bezugsystems. Darüber wird die Anreicherung von Treibhausgasen in der Atmosphäre ermittelt und der Beitrag des Bezugssystems zum Treibhauseffekt festgestellt. Das Treibhausgaspotenzial eines Stoffes wird immer in Relation zum Treibhausgaspotenzial von Kohlenstoffdioxid (GWP-Wert von 1) in CO2-Äquivalenten angegeben. Dieses relative Treibhausgaspotenzial sagt aus, wie viel eine bestimmte Masse eines Treibhausgases zur globalen Erwärmung beiträgt im Vergleich zur gleichen Masse Kohlenstoffdioxid. Aufgrund unterschiedlicher Verweilzeiten von Stoffen in der Atmosphäre wird ein Referenzzeitraum von 100 Jahren betrachtet* Baunetz_Wissen: Treibhausgaspotenzial (online), Glossar (abgerufen am: 08.06.2022). .

Green Economy

Der Begriff Green Economy steht für eine Wirtschaft, welche ökologische Risiken begrenzt und ökonomische Chancen nutzt. Hierbei steht ein innovationsorientiertes, ökologisches und partizipatives Wachstum im Mittelpunkt. Die Entwicklung vom gegenwärtigen Zustand bis hin zu einer Green Economy wird als Grüne Transformation oder auch als Greening bezeichnet* Bundesministerium für Bildung und Forschung: Green Economy: Gesellschaftlicher Wandel (online), Bundesministerium für Bildung und Forschung (abgerufen am: 08.06.2022). .

H

Hybrides Leistungsbündel (HLB)

Produkt-Service-Systeme (PSS) im industriellen Business-to-Business-(B2B-)Kontext werden auch häufig als Hybride Leistungsbündel (HLB) oder Industrielle Produkt-Service-Systeme (IPSS) bezeichnet. Sie sind ebenfalls charakterisiert durch die integrierte und sich gegenseitig determinierende Planung, Entwicklung, Erbringung und Nutzung von Sach- und Dienstleistungsanteilen* VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (2020): PSS Grundlagen (online), Hybrides Leistungsbündel (abgerufen am: 08.06.2022). * Uhlmann, E.; Meier H. (2017): Produktverständnis im Wandel. In: Meier, H. und Uhlmann, E., Hg. Industrielle Produkt-Service Systeme. Entwicklung, Betrieb und Management. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg, S. 1 – 16, ISBN 978-3-662-48017-5. * Meier, H.; Uhlmann, E. (2012): Hybride Leistungsbündel – ein neues Produktverständnis. In: Meier, H. und Uhlmann, E., Hg. Integrierte Industrielle Sach- und Dienstleistungen. Vermarktung, Entwicklung und Erbringung hybrider Leistungsbündel. Wiesbaden: Springer Vieweg, S. 1 – 21, ISBN 978-3-642-25268-6. .

I

Immissionen

Eine Immission ist das Einwirken von Stoffen oder Energie, also von Emissionen, auf die Umwelt (Menschen, Tiere, Gebäude etc.). Immissionen werden via Luft, Wasser oder Boden übertragen und können sich dort ggf. anreichern. Meist handelt es sich bei Immissionen um Schadstoffe* Duden: Immission (online), Duden Wörterbuch (abgerufen am: 08.06.2022). * WEKA Redaktion (2021): Immission (online), WEKA Umweltschutz (abgerufen am: 08.06.2022). .

Industrie 4.0

Der Begriff Industrie 4.0 beschreibt die vierte industrielle Revolution und umfasst die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen in Echtzeit durch die Vernetzung aller in der Wertschöpfungskette beteiligten Menschen, Objekte und Systeme. Industrie 4.0 orientiert sich an einem individualisierten Kundenwunsch, der durch echtzeitoptimierte, selbstorganisierende und unternehmensübergreifende Wertschöpfungsnetze vom Auftrag bis zur Auslieferung des Produkts erfüllt werden kann* Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2015): Memorandum der Plattform Industrie 4.0 (online), Plattform Industrie 4.0 (abgerufen am: 08.06.2022). .

Industrielle Symbiose

Eine industrielle Symbiose umfasst eine wirtschaftliche Kooperation von benachbarten Unternehmen, die Material, Energie, Wasser und Reststoffe miteinander austauschen und Infrastrukturen, Dienstleistungen oder soziale Einrichtungen gemeinsam nutzen* Pichlmeier, F. (2018): Kurzanalyse Nr. 22 Ressourceneffizienzpotenziale von Gewerbegebieten (online), VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (abgerufen am: 08.06.2022). .

Innovation

Als Innovation bezeichnet man in den Wirtschaftswissenschaften, die mit technischem, sozialem und wirtschaftlichem Wandel zusammenhängenden (komplexen) Neuerungen bzw. Veränderungen. Im engeren Sinne resultiert eine Innovation dann, wenn neue Ideen, Produkte, Dienstleistungen, Verfahren oder Technologien tatsächlich erfolgreich Anwendung finden und den Markt durchdringen (Diffusion). Unterschieden wird in Prozess-, Produkt-, Service- oder Geschäftsmodellinnovation* Möhrle, M. G.; Specht, D. (2018): Innovation (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). * Innolytics: Was ist Innovation? (online), Innolytics (abgerufen am: 08.06.2022). .

Internet of Things (IoT)

Über das Internet der Dinge (engl. Internet of Things, IoT) werden Maschinen, Geräte und sonstige Gegenstände vernetzt, kommunizieren selbstständig miteinander und erfüllen eigenständig Aufgaben wie eine allgemeine Informationsversorgung, automatische Bestellungen oder Warn- bzw. Notfallmeldungen* Lackes, R. (2018): Internet der Dinge (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

J
K

Kaizen

Kaizen ist ein aus Japan stammendes Konzept der Unternehmensführung, das auf eine konsequente Verbesserung im Unternehmen setzt. Das Ziel des Konzeptes ist es, einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) in Gang zu halten, sodass die Produktion mit hoher Qualität bei gleichzeitig minimalen Ressourceneinsatz erfolgt* Gabler Wirtschaftslexikon (2018): Kaizen (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Kaskadennutzung

Die Kaskadennutzung steht für eine Nutzung von Rohstoffen und Produkten in aufeinanderfolgenden Schritten. Eine einmalige Umwandlung eines Rohstoffs in ein Endprodukt mit anschließender Verwertung beschreibt dabei eine einstufige Kaskade. Findet eine mehrfache Verwertung der Endprodukte statt, spricht man von einer mehrstufigen Kaskadennutzung* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Katalysator

Als Katalysatoren bezeichnet man Stoffe, welche die Geschwindigkeit chemischer Reaktionen steigern oder senken, ohne bei der Reaktion selbst verbraucht zu werden. Da Katalysatoren die Hin- und Rückreaktion gleichermaßen beschleunigen oder verlangsamen, ändern sie somit nicht das Gleichgewicht einer Reaktion* Chemie Lexikon: Katalysator, online (abgerufen am: 08.06.2022). .

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

Unternehmen gelten laut EU-Definition als kleine und mittlere Unternehmen (KMU), wenn sie weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen und der Jahresumsatz nicht höher als 50 Millionen Euro bzw. die Jahresbilanzsumme nicht höher als 43 Millionen Euro ist* Amtsblatt der Europäischen Union (2003): Kommission - betreffend die Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen (online), 2003/361 (abgerufen am: 08.06.2022). .

Kohlenstoffdioxid (CO2)

Kohlenstoffdioxid (CO2) ist eine Kohlenstoff-Sauerstoff Verbindung, die als natürlicher Bestandteil in der Luft auftritt und durch die Assimilation von Organsimen sowie durch die Verbrennung von Kohlenstoff entsteht. Kohlenstoffdioxid gilt als Treibhausgas und ist klimaschädigend* Umweltdatenbank: Das Umwelt-Lexikon (online), Umweltdatenbank (abgerufen am: 08.06.2022). .

Konsistenz

Die Konsistenz ist im Rahmen des Ressourcenschutzes „eine Strategie zur relativen oder absoluten Senkung der Ressourceninanspruchnahme durch Einbettung von Wirtschaftsprozessen in natürliche Stoffkreisläufe bzw. das Wirken von Industrien nach dem Vorbild von Ökosystemen“ (Industrial Ecology)* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Kreislaufwirtschaft

Eine Kreislaufwirtschaft im weiteren Sinne beinhaltet Strategien, um Energie- und Materialkreisläufe zu schließen. Das Ziel ist es, möglichst alle bereits eingesetzten Materialien möglichst lange in einem geschlossenen Kreislauf zu führen (siehe Circular Economy). Eine Kreislaufwirtschaft im Sinne der deutschen Abfallwirtschaft zielt auf die Schonung der natürlichen Ressourcen ab und stellt den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen sicher* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). * Kreislaufwirtschaftsgesetz (2012): (BGBl. I S. 212), letzte Änderung durch Artikel 20 des Gesetzes vom 10. August 2021 (BGBl. I S. 3436), Bundesministerium für Justiz (abgerufen am: 08.06.2022). .

Kumulierter Energieaufwand (KEA)

Der kumulierte Energieaufwand (KEA) ist „die Gesamtheit des primärenergetisch bewerteten Aufwands, der im Zusammenhang mit der Herstellung, Nutzung und Beseitigung eines Guts (Produkt oder Dienstleistung) entsteht bzw. diesem ursächlich zugewiesen werden kann“. Die Berechnung des KEA erfolgt gemäß VDI-Richtlinie 4600* VDI 4600:2012-01 (2012): Verein Deutscher Ingenieure e.V., Kumulierter Energieaufwand (KEA) – Begriffe und Berechnungsmethoden. VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt, Beuth Verlag, GmbH, Berlin (abgerufen am: 15.06.2022). .

Kumulierter Rohstoffaufwand (KRA)

Es handelt sich um die Summe aller Rohstoffaufwendungen entlang der Gewinnungsphase eines Rohstoffs pro funktioneller Einheit, ausgedrückt in Tonnen pro Tonne. Beispielsweise wird bei Metallen das Erz als Ausgangsmaterial berücksichtigt, zudem werden alle mineralischen und energetischen Rohstoffe zur Gewinnung des reinen Metalls in gleicher Weise dem Ausgangsmaterial hinzugerechnet. Nicht wirtschaftlich verwendete Materialien (wie Abraum) bleiben unberücksichtigt* VDI 4800 Blatt 2 (2018): VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V., Ressourceneffizienz - Bewertung des Rohstoffaufwands, VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. Beuth Verlag GmbH, Berlin (abgerufen am: 15.06.2022). .

Künstliche Intelligenz (KI)

KI ist die Erweiterung technischer Systeme auf Grundlage von Algorithmen und entsprechender Technologie um die Fähigkeit, Aufgaben selbstständig und effizient zu bearbeiten. Mit KI können Analysen und Vorhersagen genauer und schneller getroffen sowie Empfehlungen und Entscheidungen zielgerichteter vorbereitet werden* VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH: Künstliche Intelligenz (KI) (online), Glossar (abgerufen am: 08.06.2022). .

L

Lean Management

Das schlanke Management (engl. Lean Management) beschreibt eine Unternehmensführung bzw. einen Managementansatz, der Methoden und Verfahrensweisen zur effizienten, zielgerichteten Gestaltung der gesamten Wertschöpfungskette industrieller Güter umsetzt. Ziel ist es, alle Aktivitäten, die für die Wertschöpfung notwendig sind, optimal aufeinander abzustimmen und überflüssige Tätigkeiten zu vermeiden* Gründerszene (2019): Lean-Management (online), Gründerszene Lexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Lean Production

Unter schlanker Produktion (engl. Lean Production) versteht man sowohl den kosten- als auch den zeiteffizienten Einsatz von Betriebsmitteln, Personal, Werkstoffen, Planung und Organisation im Rahmen aller Unternehmensaktivitäten. Ziel ist es u. a., die Produktivität der aufgeführten Produktionsfaktoren und die Qualität der Produkte sowie die Flexibilität des Produktionsapparates zu verbessern* Voigt, K.-I. (2018): Lean Production (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Leichtbau

Der Leichtbau ist ein Konzept in der Produktentwicklung, durch das eine Gewichtsreduktion von Bauteilen bei gleicher oder höherer Leistungsfähigkeit, vor allem durch den Einsatz neuer Geometrien und Werkstoffe erreicht wird* Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA: Leichtbau und funktionale Beschichtungen (online), Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA (abgerufen am: 08.06.2022). .

Lieferantenintegration

Die Lieferantenintegration integriert und synchronisiert die Betriebsabläufe von Zulieferern in die eigenen Unternehmensstrukturen und -abläufe* MIXMOVE (2021): Was bedeutet Integration der Lieferkette? (online), Definition Integration der Lieferkette (abgerufen am: 08.06.2022). .

Lithium-Ionen-Akkumulatoren

Lithium-Ionen-Akkumaltoren speichern Energie auf der Basis von Lithium-Verbindungen und zeichnen sich durch eine relativ hohe Lebensdauer und Leistungsdichte ohne signifikanten Memory-Effekt aus* Umweltbundesamt (2020): Lithium-Batterien und Lithium-Ionen-Akkus (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

M

Material

Materialien sind Stoffe oder Stoffgemische (Rohstoffe sowie höher verarbeitete Stoffe und Stoffgemische), die für die Herstellung von Produkten vorgesehen sind.
Dazu zählen beispielsweise Kupferlegierungen, Glas oder Polyamid* VDI 4800 Blatt 2 (2018): VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V., Ressourceneffizienz - Bewertung des Rohstoffaufwands, VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. Beuth Verlag GmbH, Berlin (abgerufen am: 15.06.2022). .

Materialeffizienz

Als ein Aspekt von Ressourceneffizienz beschreibt Materialeffizienz das Verhältnis von erzieltem Nutzen und eingesetztem Rohstoff. Dies kann sowohl eine Prozessoptimierung zur Reduzierung des Rohsstoffaufwands während des Produktionsprozesses oder auch die Materialeinsparung durch ein nachhaltiges Produktdesign bedeuten* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Materialintensität pro Serviceeinheit (MIPS)

Die Materialintensität pro Serviceeinheit (MIPS) ist ein Kennzahlensystem zur Bewertung der massebezogenen Ressourcenintensität von Stoffen. Sie umfasst alle der Natur primär entnommenen, genutzten und ungenutzten Materialien, einschließlich der in ihr bewegten Materialien, die systemweit erforderlich sind. Die Materialintensität MIT, ausgedrückt in Tonne Ressourcenverbrauch pro Tonne Werkstoff , wird dabei einer funktionalen Einheit – der Serviceeinheit – zugeordnet* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

N

Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit beschreibt die Deckung der gegenwärtigen Bedürfnisse unter Berücksichtigung der Bedürfnisbefriedigung zukünftiger Generation basierend auf dem Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Das Prinzip stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und sagt aus, dass nur so viele Bäume gefällt werden dürfen wie auch nachwachsen, um eine kontinuierliche Holzversorgung zu gewährleisten* Lexikon der Nachhaltigkeit (2015): Nachhaltigkeit Definition (online), Lexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Nicht verwertete Entnahme

Die nicht verwertete Entnahme beschreibt eine Entnahme, bei der die verlagerten Stoffe oder Stoffgemische in der Natur verbleiben wie beispielsweise Bodenaushub, Abraum, taubes Gestein oder auf dem Feld verbleibende Ernterückstände* VDI 4800 Blatt 2 (2018): VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V., Ressourceneffizienz - Bewertung des Rohstoffaufwands, VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. Beuth Verlag GmbH, Berlin (abgerufen am: 15.06.2022). .

O

Ökobilanz

Die Ökobilanz ist eine Analyse der Stoff- und Energieumsätze und der damit verbundenen Umweltauswirkungen eines Produkts über den gesamten Produktlebenszyklus (Rohstoffgewinnung, Herstellung, Verarbeitung, Transport, Gebrauch, Nachnutzung und Entsorgung), auch Lebenszyklusanalyse. Eine Ökobilanz enthält drei maßgebliche Teile: die Sachbilanz, die Wirkungsbilanz und die Bewertung* DIN EN ISO 14040:2009-11 (2009): DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Umweltmanagement – Ökobilanz- Grundsätze und Rahmenbedingungen, Beuth Verlag GmbH, Berlin (abgerufen am: 15.06.2022). .

Ökodesign

In der Produktdesignphase wird ein Großteil der ökologischen Auswirkungen eines Produkts festgelegt. Ökodesign ist ein systematischer und umfassender Gestaltungsansatz, der darauf abzielt, diese Effekte des Produkts auf die Umwelt in einer sehr frühen Phase des Produktlebenszyklus zu steuern und diese so möglichst gering zu halten* Umweltbundesamt (2020): Ökodesign (online), Mit Produktdesign Umweltbelastungen reduzieren (abgerufen am: 08.06.2022). .

Ökologischer Fußabdruck

Der ökologische Fußabdruck gibt die biologisch produktiven Land- und Wasserflächen an, die durch die Ressourcennutzung eines bestimmten Bezugssystems beansprucht werden. Die gebräuchliche Einheit ist „globaler Hektar“* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Ökologischer Rucksack

Der ökologische Rucksack gibt den Materialinput (einschließlich Energie) eines Produktes abzüglich dessen Eigengewicht an und wird üblicherweise in Kilogramm ausgegeben* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Ökosystemleistung

Die Ökosystemleistung gibt die Leistungen an, die durch ein natürliches Ökosystem erbracht werden, etwa die Sauerstoffproduktion oder die Filtration von Trinkwasser* Umweltbundesamt (2019): Das Konzept der Ökosystemleistungen – ein Gewinn für den Bodenschutz (online), Position der Kommission Bodenschutz beim Umweltbundesamt (KBU) (abgerufen am: 08.06.2022). .

P

Predictive Maintenance

Durch prädiktive Instandhaltung (engl. Predictive Maintenance) wird es möglich, unerwünschte Betriebszustände von Maschinen vorauszubestimmen. Dies geschieht auf Grundlage der aus Condition Monitoring erhaltenen Erfahrungswerte, welche zunächst analysiert und dann interpretiert werden müssen, um valide Ergebnisse zu erhalten. Diese Prognosen verhelfen zu einer bedarfsorientierten Planung von Wartungs- und Servicearbeiten, welche somit gebündelt werden und in geplanten Stillstandzeiten durchgeführt werden können. Durch die Nutzung von Predictive Maintenance kann die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen erhöht werden, da ungeplante Maschinenausfälle weniger oft auftreten. Die Erhöhung der Maschinenverfügbarkeit geht jedoch mit einem hohen Aufwand an Analysetätigkeiten, Zeit und Kosten einher, sodass der Einsatz nur gezielt und nicht generell erfolgen sollte* Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM (2019): Predictive Maintenance zur Optimierung der Anlagen-Effektivität (online), Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik TWM (abgerufen am: 08.06.2022). .

Primärrohstoff, erneuerbar

Ein erneuerbarer Primärrohstoff ist ein aus der Natur entnommener Rohstoff, der sich innerhalb eines unterschiedlich definierten Zeitraums erneuern kann. Alle biogenen Rohstoffe zählen zu den erneuerbaren Primärrohstoffen* Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2016): Deutsches Ressourceneffizienzprogramm II – Programm zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen (online), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (abgerufen am: 08.06.2022). .

Primärrohstoff, nicht erneuerbar

Ein nichterneuerbarer Primärrohstoff ist ein aus der Natur entnommener Rohstoff, der sich nicht innerhalb einer durchschnittlichen menschlichen Lebenszeit auf natürlichem Wege erneuern lässt. Zu den nicht erneuerbaren Primärrohstoffen zählen u. a. mineralische und fossile Rohstoffe* Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2016): Deutsches Ressourceneffizienzprogramm II – Programm zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen (online), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (abgerufen am: 08.06.2022). .

Produkt

Ein Produkt ist das Ergebnis einer Produktion und das Sachziel einer Unternehmung bzw. auch Mittel der Bedürfnisbefriedigung. Ein Produkt ist unterteilbar in materielle Sachgüter, wie Gebrauchsgüter und Verbrauchsgüter, in immaterielle Produkte wie Dienstleistungen und in Energieleistungen. Im Rahmen eines Herstellungsprozesses ist ein Produkt ein erzeugtes Gut, das durch eine Wertschöpfungssteigerung von Ausgangsmaterialen wie Rohstoffe, Halbwaren etc. entsteht* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Produktionsprozess

Ein Produktionsprozess beschreibt einen Satz von in Wechselbeziehung oder Wechselwirkung stehenden Tätigkeiten, die einen Input, wie Materialien und Energie in einen Output, wie Halbzeuge und fertige Produkte umwandeln. Im unternehmerischen Zusammenhang versteht man darunter einen gerichteten Verlauf oder eine geplante Abwicklung bzw. ein bestimmtes Verfahren, dass zur Herstellung eines Produkts dient oder bei festgeschriebener Ausgangssituation zu einem vorbestimmten Ergebnis führt* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Produktivität

Die Produktivität ist ein Maß für die Leistungsfähigkeit. Hierbei wird das Ergebnis einer Tätigkeit ins Verhältnis zur dazu notwendigen Einsatzleistung gesetzt* Voigt, K.-I.; Wohltmann, H.-W.; Steven, M.; Weizsäcker, R. K.; Horvath, M. (2010): Produktivität (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Produktlebensweg

Der Lebensweg bzw. der Lebenszyklus umfasst eine typische Entwicklungsaufeinanderfolge eines Produkts über mehrere Stationen. Dazu zählen die Herstellung, die Distribution, die Nutzung sowie das Recycling bzw. die Entsorgung – also geht es um einen Ablauf von der Wiege zur Bahre (engl. Cradle-to-Grave)* VDI 4800 Blatt 1 (2016): Ressourceneffizienz – Methodische Grundlagen, Prinzipien und Strategien, VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt, VDI 4800 Blatt 1 (abgerufen am: 15.06.2022). .

Produkt-Service-System (PSS)

Ein Produkt-Service-System (PSS) kombiniert (materielle) Produkte und (immaterielle) Dienstleistungen und integriert diese über den gesamten Lebenszyklus. Daraus resultieren neue, hybride Wertschöpfungsstrukturen, welche spezifische Kundenbedürfnisse erfüllen sollen. Sie bieten die Möglichkeit, neben ökonomischen Aspekten auch wertorientierte Aspekte (z. B. Image oder soziale Verantwortung) sowie Aspekte der Ressourceneffizienz zu berücksichtigen* VDI Zentrum für Ressourceneffizienz GmbH (2020): PSS Grundlagen (online), Produkt-Service-System (abgerufen am: 08.06.2022). * Tukker, A.; Tischner, U. (2006): New Business for Old Europe – Product-Service Development, Competitiveness and Sustainability, Greenleaf Publishing Ltd, London, New York, ISBN 978-1-874719-92-2. * Mont, O. K. (2002): Clarifying the concept of product–service system. In: Journal of Cleaner Production, 10(3), 237 – 245. ISSN 0959-6526. .

Produktsystem

Ein Produktsystem umfasst die Gesamtheit aller Prozesse sowie aller stofflichen und energetischen Flüsse mit denen ein Produkt im Laufe seines Lebenszyklus in Verbindung steht* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Produktverantwortung

Die Produktverantwortung verpflichtet Hersteller, für ihre Produkte auch nach der Nutzungsphase eine adäquate Entsorgung zu gewährleisten. Dadurch sollen Anreize geschaffen werden, die Produkte bereits in der Entwicklungsphase entsorgungs- bzw. umweltgerecht zu gestalten* Umweltbundesamt (2019): Produktverantwortung in der Abfallwirtschaft (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Programmentwurf Ressourceneffizienz, Deutsches Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess)

Das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (Arbeitstitel: Programmentwurf Ressourceneffizienz, ProgRess) legt Ziele, Leitideen und Handlungsansätze zum Schutz der natürlichen Ressourcen fest. Über ProgRess berichtet die Bundesregierung verpflichtend alle vier Jahre bezogen auf die Entwicklung der Ressourceneffizienz in Deutschland* Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (2020): Überblick zum Deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) (online), Deutsches Ressourceneffizienzprogramm (abgerufen am: 08.06.2022). .

Q
R

Radio Frequency Identification (RFID)

Radiofrequenz-Identifikation (engl. Radio Frequency Identification, RFID) ist eine drahtlose Identifikations- bzw. Datenübertragungstechnik* Krieger, W. (2018): RFID (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Rebound-Effekt

Ein Rebound-Effekt sagt aus, dass realisierte Einsparungen nicht zu einem geringeren Ressourceneinsatz führen, da die potentiellen Einsparungen durch eine vermehrte Nutzung aufgehoben werden. Ein direkter Rebound-Effekt bezieht sich dabei auf die Ausweitung der Nutzung in derselben Anwendung, während ein indirekter Rebound-Effekt die Ausweitung der Nutzung in anderen Anwendungen beschreibt* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Recycling

Der Begriff Recycling im Sinne der deutschen Kreislaufwirtschaft beschreibt sämtliche Verwertungsverfahren, die eine Aufbereitung von Abfällen, Materialien oder Stoffen für deren ursprünglichen Zweck oder für andere Zwecke beinhalten. Dies schließt auch die Aufbereitung organischer Materialien mit ein, jedoch nicht die energetische Verwertung und die Aufbereitung zu Materialien, die für die Verwendung als Brennstoff oder zur Verfüllung bestimmt sind* Kreislaufwirtschaftsgesetz (2012): (BGBl. I S. 212), letzte Änderung durch Artikel 20 des Gesetzes vom 10. August 2021 (BGBl. I S. 3436), Bundesministerium für Justiz (abgerufen am: 07.06.2022). .

Redistribution

Der Begriff Redistribution umfasst „alle Prozesse, die sich im Zuge der Entwicklung von einer Abfall- hin zu einer Kreislaufwirtschaft nach dem Konsum eines Produktes ergeben. Dazu zählen das Recycling, die Entsorgung, die Wiedergewinnung von Abfällen, die Organisation von Absatz- und Beschaffungsmärkten, das Recycling und die Entsorgung.“* Hennig, P.; Hennig, A.; Schneider, W.; Krämer, H. (2018): Redistribution (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022).

Remanufacturing

Remanufacturing ist eine Vorbereitung zur Wiederverwendung, durch die ein gebrauchtes Produkt durch Zerlegung, Prüfung, ggf. Reparatur und Remontage auf mindestens das Qualitätsniveau eines Originalprodukts gebracht wird* Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2016): Deutsches Ressourceneffizienzprogramm II – Programm zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen (online), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (abgerufen am: 08.06.2022). .

Ressource

Eine Ressource ist ein Hilfsmittel bzw. ein Ausgangsstoff in einem Prozess, um ein bestimmtes Ziel (Produkt, Ergebnis) zu erreichen. Eine Ressource kann materieller (Rohstoffe, Materialien) und immaterieller Art (Arbeitskraft, Zeit) sein* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Ressource, natürlich

Natürliche Ressourcen sind Mittel, die die Natur bereitstellt und die für den Menschen einen Nutzen stiften. Hierzu zählen die erneuerbaren und nicht erneuerbaren Primärrohstoffe, der physische Raum (oder die Fläche), die strömenden Ressourcen (z. B. Erdwärme, Wind-, Gezeiten- und Sonnenenergie) sowie die Umweltmedien (Wasser, Boden, Luft) und Ökosysteme. Im Rahmen der Ressourceneffizienz werden die natürlichen Ressourcen betrachtet* VDI 4800 Blatt 1 (2016): Ressourceneffizienz – Methodische Grundlagen, Prinzipien und Strategien, VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt, VDI 4800 Blatt 1 (abgerufen am: 15.06.2022). .

Ressourceneffizienz

Die Ressourceneffizienz beschreibt das Verhältnis eines bestimmten Nutzens oder Ergebnisses zum dafür benötigten Ressourceneinsatz.  Die Steigerung der Ressourceneffizienz ist eine der Strategien zur relativen oder absoluten Verringerung des Ressourceneinsatzes* VDI 4800 Blatt 1 (2016): Ressourceneffizienz – Methodische Grundlagen, Prinzipien und Strategien, VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt, VDI 4800 Blatt 1 (abgerufen am: 15.06.2022). .

Rohmaterial

Rohmaterial sind Stoffe oder Stoffgemische, die in einem gering bearbeitetem Zustand in einen Produktionsprozess eingehen, wie beispielsweise Kupferkonzentrat* VDI 4800 Blatt 2 (2018): VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V., Ressourceneffizienz - Bewertung des Rohstoffaufwands, VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. Beuth Verlag GmbH, Berlin (abgerufen am: 15.06.2022). .

Rohstoffe

Rohstoffe sind Stoffe, die – optional bis auf die Lösung aus ihrer natürlichen Quelle – noch keine Bearbeitung erfahren haben. Sie werden aus der Natur gewonnen und entweder direkt verwendet oder als Ausgangsstoff zur weiteren Verarbeitung verwertet. Es kann zwischen Primär- und Sekundärrohstoff unterschieden werden* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Rohstoffkritikalität

Die Rohstoffkritikalität identifiziert in einem rohstoffnutzenden System (Bezugssystem) die Rohstoffe, die eine essenzielle Funktion erfüllen, jedoch in der Versorgung risikobehaftet sind. Die Rohstoffkritikalität kann entsprechend der VDI Richtlinie 4800 Blatt 2 durch die Dimensionen Versorgungskritikalität und Vulnerabilität charakterisiert werden* VDI 4800 Blatt 2 (2018): VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V., Ressourceneffizienz - Bewertung des Rohstoffaufwands, VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. Beuth Verlag GmbH, Berlin (abgerufen am: 15.06.2022). .

S

Schwungradspeicher

Ein Schwungradspeicher ist ein massereiches Rad, über das eine kurzfristige Speicherung überschüssiger elektrischer Energie erfolgt* Peek, M.; Diels, R. (2016): Strommarktdesign der Zukunft (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Sekundärrohstoff

Ein Sekundärrohstoff ist ein Rohstoff, der aus Abfällen bzw. bereits genutzten und/oder verarbeiteten Rohstoffen entnommen, weiterverarbeitet und einer neuen Nutzung zugeführt wird. Der Sekundärrohstoff ist ein Produkt einer Kreislaufwirtschaft* Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2016): Deutsches Ressourceneffizienzprogramm II – Programm zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen (online), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (abgerufen am: 08.06.2022). .

Senke

Smart Services

Der Begriff Smart Services ist eng verbunden mit dem Begriff PSS und erweitert den Fokus auf datengetriebene Wertschöpfung und Wertschöpfungsnetzwerke, wie „individuell konfigurierbare Angebote aus Dienstleistungen, digitalen Diensten oder Produkten, die über Plattformen organisiert [sic!] werden“. Smart Services nutzen die im Lebenszyklus entstehenden Daten, um höherwertige Informationen zu generieren und diese in datengetriebenen (und plattformzentrierten) Geschäftsmodellen umzusetzen* VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (2020): PSS Grundlagen (online), Smart Services (abgerufen am: 08.06.2022). * Exner, K. (2019): Prototyping von Produkt-Service Systemen und Smart Services in der Konzeptphase des Entwicklungsprozesses, Fraunhofer Verlag, Stuttgart. Berichte aus dem Produktionstechnischen Zentrum Berlin, ISBN 3839614570. .

Stand der Technik

Die Formulierung „Stand der Technik“ oder auch „die besten verfügbaren Techniken“ bezeichnet den Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Einrichtungen und Betriebsweisen, der nach aktueller Auffassung führender Experten das Erreichen des gesetzlich vorgegebenen Ziels gesichert erscheinen lässt. Die Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen sollten sich – wenn möglich – bereits in der Praxis bewährt haben. Ist dies nicht der Fall, sollten sie jedoch möglichst im Betrieb bereits mit Erfolg erprobt worden sein* Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (2008): Handbuch der Rechtsförmlichkeit, S.85 (online), Bundesministerium der Justiz (abgerufen am: 08.06.2022). .

Stand der Wissenschaft und Technik

Der Begriff „Stand der Wissenschaft und Technik“ beschreibt zusätzlich zum „Stand der Technik“ den Entwicklungsstand nicht nur fortschrittlicher, sondern auch fortschrittlichster Verfahren, Einrichtungen und Betriebsweisen. Diese basieren auf der Grundlage neuester wissenschaftlich vertretbarer Erkenntnisse. Zudem werden sie benötigt, um nach Auffassung führender Experten aus Wissenschaft und Technik ein gesetzlich vorgegebenes Ziel erreichen zu können* Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (2008): Handbuch der Rechtsförmlichkeit, S.85 (online), Bundesministerium der Justiz (abgerufen am: 08.06.2022). .

Statische Reichweite

Die statische Reichweite beschreibt das Verhältnis der globalen geologischen Rohstoffreserven eines Rohstoffes zur Jahresfördermenge dieses Rohstoffs und wird in Jahren angegeben. Aufgrund der Erschließung weiterer Vorkommen von bestimmten Rohstoffe ist die statische Reichweite keine endgültige Zahl. Sie dient als Indikator zur Ermittlung des Bedarfs der Exploration oder des Recyclings eines Rohstoffs* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Stoffstrom

Ein Stoffstrom ist eine gerichtete Bewegung von Stoffen und Stoffgemischen. Es können natürliche Stoffströme (Nährstoffkreislauf in Ökosystemen) und durch Menschen verursachte bzw. veränderte Stoffströme (Abfallströme oder Rohstoffströme) unterschieden werden* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Strategische Rohstoffe

Strategische Rohstoffe lassen sich nicht oder nur schwer ersetzen, sind existenziell für die Funktionsfähigkeit von Volkswirtschaften von Industrieländern und sind häufig mit staatlichem Interesse an der Förderung z. B. zur Energieversorgung, militärischer Nutzung etc., belegt* Neumair, S.-M.; Haas, H.-D.; Schlesinger, D. (2018): Fluch der Stoffe (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Suffizienz

Unter dem Begriff Suffizienz wird „das richtige Maß“ verstanden. Im Rahmen der Ressourceneffizienz ist es eine Strategie zur Minderung des Ressourceneinsatzes durch die Änderung des vorherrschenden Konsummusters, also durch Verminderung der Nachfrage nach Dienstleistungen und Gütern* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). * Lexikon der Nachhaltigkeit (2015): Suffizienz (online), Lexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

Sustainable Development Goals (SDGs)

Die nachhaltigen Entwicklungsziele (engl. Sustainable Development Goals, SDGs) sind 17 von den UN-Mitgliedsstaaten verabschiedete globale Nachhaltigkeitsziele. Die SDGs legen die Grundsätze für eine weltweite sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Entwicklung fest* Umweltbundesamt (2021): SGDs: Herausforderung für die Nachhaltigkeitspolitik (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

T

Technische Gebäudeausrüstung (TGA)

Die technische Gebäudeausrüstung (TGA) ist ein neuerer Begriff für die Haustechnik und umfasst alle Infrastruktureinrichtungen für sämtliche Gebäudetypen. Dazu gehören jegliche technische Einrichtungen innerhalb von Bauobjekten sowie in dazugehörigen Außenanlagen, die der funktionsgerechten Nutzung der Gebäude dienen, wie beispielsweise Belüftung, Klimatisierung, Gebäudeheizung* Industrieverband Technische Gebäudeausrichtung Baden-Württemberg e.V.: Was ist TGA? (online), ITGA (abgerufen am: 08.06.2022). .

Total Material Requirement (TMR)

Der globale Materialaufwand (GMA, engl. Total Material Requirement, TMR) beschreibt den Stoffhaushalt und die Ressourcenproduktivität von Volkswirtschaften. Der TMR erfasst alle im In- oder Ausland entnommenen Primärmaterialien (genutzte und nicht genutzte Rohstoffentnahmen), die mit der inländischen Produktion verbunden sind* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Treibhauseffekt

Unter dem Begriff Treibhauseffekt versteht man die Erwärmung des Bodens und der unteren Atmosphäre der Erde durch strahlungswirksame Gase in der Atmosphäre, sog. Treibhausgase, wie Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid (CO2), Ozon (O3), Distickstoff (N2O), Methan (CH4). Siehe auch Glossar „Global Warming Potential (GWP)“* Feess, E. (2018): Treibhausgaseffekt (online), Gabler Wirtschaftslexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

U

Urbane Produktion

Urbane Produktion (engl. Urban Production) ist die Produktion und Bearbeitung von materiellen Gütern in Siedlungsgebieten, die häufig die Ressourcen vor Ort sowie die lokal eingebetteten Wertschöpfungsketten nutzen. Solche eigenwirtschaftlich handelnden Betriebe weisen oft eine Zusammenarbeit mit kreativen Bereichen und lokalen Dienstleistungen auf* Brandt, M.; Gärtner, S.; Meyer, K. (2017): Urbane Produktion – ein Versuch der Begriffsdefinition (online), Institut Arbeit und Technik (abgerufen am: 08.06.2022). .

Urban Mining

Der Bergbau im städtischen Bereich (engl. Urban Mining) beschreibt die Gewinnung bzw. das Recycling von verarbeiteten oder verbauten Rohstoffen (Sekundärrohstoffen) aus dem anthropogenen Lager, also aus Infrastrukturen, Gebäuden, Ablagerungen auf Deponien, aber auch langlebigen Gütern wie beispielsweise Elektrogeräten und Autos* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

Umwelteinwirkung

Eine Umwelteinwirkung umfasst jegliche Veränderungen der Umwelt, die durch menschliches Handeln hervorgerufen wird. Diese Eingriffe in die Umwelt wie Immissionen oder strukturelle Veränderungen von Böden, Gewässern und Ökosystemen, können den Menschen oder die Umwelt günstig sowie ungünstig beeinflussen* Kosmol J.; Kanthak J.; Hermann F.; Golde M.; Alsleben C.; Penn-Bressel G.; Schmitz S.; Gromke U. (2012): Glossar zum Ressourcenschutz (online), Umweltbundesamt (abgerufen am: 08.06.2022). .

V

Versorgungskritikalität

Die Versorgungskritikalität eines Rohstoffes beschreibt das Risiko, mit dem ein Rohstoff hinsichtlich seiner Versorgung für ein rohstoffnutzendes System (Bezugssystem) belegt ist. Zur Einschätzung des Versorgungsrisikos werden insgesamt 13 Kriterien bewertet, die sich in  geologische, technische und strukturelle Kriterien, geopolitische und regulatorische Kriterien sowie ökonomische Kriterien unterteilen* VDI 4800 Blatt 2 (2018): VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V., Ressourceneffizienz - Bewertung des Rohstoffaufwands, VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. Beuth Verlag GmbH, Berlin (abgerufen am: 15.06.2022). .

Verwertung

Die Verwertung im Sinne der deutschen Kreislaufwirtschaft beschreibt sämtliche Verfahren, durch die Abfälle in Anlagen oder der weiteren Wirtschaft wieder einem sinnvollen Zweck zugeführt werden. Dazu zählen beispielsweise Verfahren wie die Brennstoffverwendung zur Energieerzeugung, das Recycling und die Rückgewinnung von Metallen und Metallverbindungen, organischen oder anorganischen Stoffen* Kreislaufwirtschaftsgesetz (2012): (BGBl. I S. 212), letzte Änderung durch Artikel 20 des Gesetzes vom 10. August 2021 (BGBl. I S. 3436), Bundesministerium für Justiz (abgerufen am: 07.06.2022). .

Vulnerabilität

Im Rahmen der Rohstoffversorgung eines rohstoffnutzenden Systems (Bezugssystem) versteht man unter der Vulnerabilität die Relevanz von Versorgungsstörungen eines bestimmten Rohstoffs. Hierbei wird die Anfälligkeit eines Bezugssystems festgestellt hinsichtlich der kurz, mittel- oder langfristigen Versorgungsunsicherheit eines Rohstoffs* VDI 4800 Blatt 2 (2018): VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V., Ressourceneffizienz - Bewertung des Rohstoffaufwands, VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. Beuth Verlag GmbH, Berlin (abgerufen am: 15.06.2022). .

W

Weiße Biotechnologie

Der Begriff weiße Biotechnologie (Industrielle Biotechnologie) beschreibt die Adaption und Nutzung der „Werkzeuge der Natur“ in einer industriellen Produktion, wobei Organismen oder einzelne Bestandteile dieser Organismen als eine Grundlage für industrielle Produktionsprozesse dienen* Bundesministerium für Bildung und Forschung (2015): Weiße Biotechnologie – Chancen für eine bio-basierte Wirtschaft (online), Die neue Hightech Strategie – Innovationen für Deutschland (abgerufen am: 08.06.2022). .

Wertschöpfung

Die Wertschöpfung wird als produktive Tätigkeit verstanden, die einem Gut/Produkt einen höheren Geldwert zuführt. Die Wertschöpfung erfolgt innerhalb einer Wertschöpfungsstufe und entlang einer Wertschöpfungskette* Lange, U.; Surdyk, K. (2018): VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH Kurzanalyse Nr. 23: Ressourceneffizienz in der Wertschöpfungskette (online), VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (abgerufen am: 08.06.2022). .

Wertschöpfungskette

Die Wertschöpfungskette kann als die Gesamtheit der produktiven Tätigkeiten bzw. als Abfolge von Wertschöpfungsstufen verstanden werden, die zumeist über Lieferbeziehungen miteinander verbunden sind* Lange, U.; Surdyk, K. (2018): VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH Kurzanalyse Nr. 23: Ressourceneffizienz in der Wertschöpfungskette (online), VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (abgerufen am: 08.06.2022). .

Wertschöpfungsstufe

Die Wertschöpfungsstufe kann als Rahmen verstanden werden, in dem produktive Tätigkeiten stattfinden, also eine Wertschöpfung erfolgt. Die Wertschöpfungsstufe ist ein Glied der Wertschöpfungskette* Lange, U.; Surdyk, K. (2018): VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH Kurzanalyse Nr. 23: Ressourceneffizienz in der Wertschöpfungskette (online), VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (abgerufen am: 08.06.2022). .

Wertstoff

Ein Wertstoff ist ein im Abfall enthaltener Bestandteil, der einer Verwertung zugeführt werden kann und nach Ende einer Verwertung wieder einen sinnvollen (stofflichen oder energetischen) Zweck erfüllt. Zu Wertstoffen zählen beispielsweise Altpapier, Altglas, Altkunststoffe, Alttextilien* Umweltdatenbank: Wertstoff (online), Das Umwelt-Lexikon (abgerufen am: 08.06.2022). .

X
Y
Z

Kontakt

Bei Fragen zum Thema „Glossar“ helfen wir Ihnen gerne weiter.

Tel.: +49 (0)30 2759506-505

E-Mail: zre-industrie@vdi.de