Es ist gelungen, zwei umformstabile Pulverlackprototypen zu entwickeln, die im Niedrigtemperaturbereich vernetzen und sich deshalb für Beschichtungen auf temperatursensitiven Metalllegierungen eignen. Gleichzeitig wurden die Grundlagen für eine angepasste Applikationstechnik geschaffen.
Auf der Basis eines neuen Katalysatorsystems wurden thermisch vernetzbare, hochflexible und wetterstabile Pulverlack-Prototypen auf Basis von Uretdionhärtern entwickelt, die bei Temperaturen bis zu 150°C eingebrannt werden können.
Ergebnisse:
- Nach der Applikation der Pulverlacke auf Aluminiumfeinblech werden sehr glatte und hochglänzende Filme erhalten. Das Aluminiumsubstrat selbst behält, aufgrund der für eine Pulverlackbeschichtung moderaten, thermischen Beanspruchung während des Einbrennprozesses, seine Flexibilität und Dehnbarkeit bei.
- Die Pulverlack vorbeschichteten Aluminium-Bleche lassen sich durch komplexe Umformoperationen, wie z. B. Tiefziehen, bei Raumtemperatur (20°C) mit hohem Umformgrad in 3-D-Bauteile umformen. Dabei treten im Schichtsystem weder Mikrorisse noch Strukturierungen auf.
- Der Glanzgrad bleibt selbst in Zonen hoher Umformbeanspruchung erhalten.
- Die Ergebnisse ermöglichen künftig eine grundlegende und effiziente Umgestaltung des Herstellungsprozesses von mit Pulverlack beschichteten 3-D-Aluminiumbauteilen, weg von der Stückbeschichtung hin zur Platinenbeschichtung.
- Durch die komplette Umkehrung des Prozesses im Vergleich zum Stand der Technik lassen sich über eine Einstufen- (Härtungstemperaturen max. 150°C) oder Zweistufenvernetzungstechnologie aufwendige und kostenintensive Reinigungs- und Beizschritte reduzieren oder einsparen, was eine enorme Kostenreduktion des Produktionsprozesses durch Einsparung von Energie, Lösemitteln und die Reduktion bzw. Vermeidung von Sondermüll zur Folge hat.