Die Chemische Fabrik Berg GmbH (Berg GmbH) in Lüdenscheid stellt Wirkstoffe und Zwischenprodukte für die chemische und pharmazeutische Industrie her. Das mittelständische Unternehmen (30 Mitarbeiter) suchte insbesondere angesichts des für einen Chemiebetrieb ungünstigen Standortes nahe der Innenstadt nach Möglichkeiten, seine schwer erfassbaren, diffusen und geruchintensiven Emissionen deutlich zu reduzieren.
Die bei der Produktion erforderlichen Umfüllvorgänge von giftigen, kanzerogenen (z.B. Allylchlorid, Epichlorhydrin) und geruchsintensiven Stoffen (z.B. Mercaptane) werden in einer geschlossenen Kabine, ausgerüstet mit einer Stahlwanne mit Gitterrost durchgeführt. Innerhalb der Kabine werden die Gefahrstoffe in die Reaktionsbehälter gepumpt. Die Kabine ist über zwei Lüftungsöffnungen an eine Abgasreinigungsanlage, die in der Kabine Unterdruck erzeugt und die Abluft absaugt, angeschlossen. Die Abluft wird in eine Waschkolonne geleitet. Als Waschlösung wird verdünnte Natronlauge zur Neutralisation von sauren Gasen und Schwefelverbindungen und Lösung der Alkohole verwendet. Die geruchsintensiven Schwefelverbindungen werden durch Wasserstoffperoxid zu Sulfaten oxidiert. Die Waschlösung wird einer Abwasserbehandlungsanlage zugeführt und die Abluft aus der Waschkolonne über ein Aktiv-Kohlefilter geleitet. Das Verfahren stellt vor allem für kleine und mittlere Betriebe mit häufigen Produktionswechseln eine ökonomische Lösung dar.