Projekt

Energierückgewinnung bei der Carbon Black-Herstellung

Prozesstechnik
Branche:
Fertigung / produzierende Unternehmen
Herausgeber:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Projektende:
2015

Bei der Produktion von Industrierußen (Carbon Black) wird das Prozessgasgemisch mit Wassernebel abgekühlt, um Nachreaktionen zu unterbinden. Der dabei entstehende Wasserdampf (sog. Wrasen) wurde bisher vollständig über Sammelkamine an die Umgebung abgegeben. Nun wurde ein Energierückgewinnungsverfahren nachgerüstet, mit dem auch Geruchsbelästigungen aus dem Abluftstrom minimiert werden. Carbon Blacks werden in der Gummi- und Reifenindustrie als Füllstoff eingesetzt, um die unterschiedlichsten gummitechnischen Eigenschaften einzustellen. Eine weitere Anwendung ist als Pigment Blacks für Druckfarben oder zur UV-Stabiliserung von Polyolefinen. Bei der weltweit meistverwendeten Herstellung nach dem Furnace-Black-Verfahren werden flüssige aromatische Kohlenwasserstoffe in einen mit Keramik ausgekleideten Ofen in eine Erdgas-Flamme gesprüht. Nach der Rußbildung wird das Prozessgasgemisch mit Wassernebel abgekühlt. Dabei entsteht Wasserdampf (Wrasen genannt), der Spuren von Hilfsstoffen enthält, welche zu Geruchsbelästigungen führen können.

 

Die Kapazität der Furnace-Black-Anlage des Projektes liegt bei 120.000 t/a und die Anlage arbeitet kontinuierlich an 365 Tagen im Jahr und 24 h pro Tag. Um die Energie aus dem Wrasen wiederzugewinnen, wurde ein Energierückgewinnungsaggregat eingebaut. Die Abgase werden nun einem Kondensator zugeführt und die Abwärme auf einem Temperaturniveau von 80-90 °C in das örtliche Fernwärmenetz eingespeist. Die nicht kondensierbaren Abluftanteile werden der Verbrennungsluft für die Dampfkesselanlagen zugeführt. Dadurch werden die enthaltenen Geruchsstoffe vollständig verbrannt. Das kondensierte Wasser wird gesammelt und wieder als Betriebswasser eingesetzt.

 

Einsparungen:

- 33.300 MWh/a Energie

- 46.000 mł/a Wasser

- 6.757 t/a CO2-Emissionen.