Das Vorhaben umfasste die Konzeptionierung und den Bau einer Demonstrationsanlage zur Pyrolyse von Polytetrafluorethen (PTFE) und PTFE-Compound-Reststoffen mit einer Kapazität von bis zu 500 Jahrestonnen. Diese Anlage konnte zum Projektende erfolgreich mit Ausbeuten von bis zu 90 % an Tetrafluorethen (TFE) in Betrieb genommen werden. Wie durch eine Lebenszyklusanalyse belegt werden konnte, erweist sich das neue Verfahren sehr viel ressourceneffizienter als das konventionelle Verfahren (R22-Route) zur Herstellung von TFE. Über diverse technische Weiterentwicklungen wurde sichergestellt, dass das sogenannte Reaktorkonzept 2 zum Jahr 2019 erfolgreich in Betrieb gehen konnte. Als Tochtergesellschaft des internationalen Unternehmens 3M produziert Dyneon jährlich über 16.000 t Fluorelastomere, Polytetrafluorethylen (PTFE), Fluorthermoplaste und Spezial-Additive. Diese Stoffe sind auf Grund ihrer einzigartigen Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit für viele High-Tech-Anwendungen unverzichtbare Werkstoffe. Zu ihrer Herstellung werden hauptsächlich die beiden Monomere Tetrafluorethen (TFE) und Hexafluorpropen (HFP)
benötigt, die zurzeit weltweit über die R22-Route erzeugt werden. Durch das Vorhaben wurde eine Demonstrationsanlage zur Pyrolyse von PTFE und PTFE-Compounds und somit die Möglichkeit eines Recyclings für PTFE und PTFE-Compound Stoffe im industriellen Maßstab unter wirtschaftlichen Bedingungen realisiert. Dafür wurden zwei unterschiedliche Reaktorkonzepte, in einer Wirbelschicht und einem Rührbett, entwickelt. Die Umsetzung erfolgte in vier Projektphasen. Ausgehend von der Verfahrensentwicklung im Laborreaktor wurde die Skalierung des im Labor entwickelten Verfahrens in den industriellen Maßstab unter Berücksichtigung von Aspekten wie Sicherheit und Wirtschaftlichkeit sowie von Rahmenbedingungen wie Umwelt und Gesetzen vorgenommen. Dabei kam es zu mehreren Anpassungen und technischen Weiterentwicklungen die mit der erfolgreichen Inbetriebnahme des Rührbettreaktors im September 2019 im Pilotmaßstab abgeschlossen werden konnten. Für den Wirbelschichtreaktor gibt es indes noch weiteren Entwicklungsbedarf, vor allem in punkto Robustheit der Technologie.