Projekt

Verbesserung der Emissionssituation eines Gießereischmelzbetriebes mit Drehtrommelöfen

Metallverarbeitung
Branche: Fertigung / produzierende Unternehmen

In einer Gießerei, die zwei ölgefeuerte Drehtrommelöfen mit einer Schmelzleistung von 4 t/h ohne Entstaubung betreibt, sollen die Abgase durch Gewebefilter entstaubt werden. Bisher diffus austretende Staubemissionen beim Beschicken der Öfen werden erfasst. Durch Umstellung der Ofenbefeuerung auf Gas/Sauerstoff-Betrieb wird der spezifische Energieverbrauch und damit auch die spezifischen Abgasmengen und Emissionen an Staub, SO2, NOx und CO2 erheblich gesenkt. Zusätzlich ist beabsichtigt, die Wärme der Abgase für eine Einsatzstoffvorwärmung zu nutzenAus Gießereischmelzanlagen zur Erzeugung von Gusseisen können erhebliche Mengen an Stäuben, die toxische Schwermetalle enthalten, und an gasförmigen anorganischen Stoffen wie Schwefeloxide und Stickstoffoxide in die Atmosphäre abgegeben werden. Darüber hinaus werden auf Grund des Energieeinsatzes klimarelevante Luftverunreinigungen wie Kohlenmonoxid und Kohlendioxid emittiert.

Im Rahmen des BMU/UBA-Programms "Investitionen zur Verminderung von Umweltbelastungen" wurde bei der Fa. Gießerei Trikes GmbH in Lörrach die modellhafte Sanierung eines bestehenden Gießereischmelzbetriebes mit dem Titel "Verbesserung der Emissionssituation eines Gießereischmelzbetriebes mit Drehtrommelöfen" gefördert.

Bei Drehrohröfen zur Erzeugung von Gusseisen handelt es sich um Anlagen mit kleinen Schmelzleistungen bis zu 2 t/h Flüssigeisen. Sie werden in der Regel mit Teeröl oder Heizöl S befeuert und sind bisher nicht mit einer Abgasreinigung ausgerüstet. Die Entwicklung, Sauerstoff bei Schmelzprozessen einzusetzen, schaffte die Voraussetzung kostengünstig auch schwefelarme Brennstoffe wie Heizöl oder Erdgas einzusetzen. Damit ergaben sich bessere Bedingungen für den Einsatz von Abgasreinigungstechniken, insbesondere von Gewebefiltern.

Bei der Fa. Gießerei Trikes GmbH wurden folgende Maßnahmen zur Verminderung der Umweltbelastungen durchgeführt:


  • Umstellung der Ofenbefeuerung von Teeröl/Luft- auf Erdgas/Sauerstoffbrenner.
  • Erfassung der Abgase auch beim Chargieren und bei der Sphärogussbehandlung sowie Reinigung der Abgase durch Einsatz eines Gewebefilters.
  • Nutzung der Abgaswärme zur Einsatzstoffvorwärmung.


Nach Durchführung der o.g. Maßnahmen konnte eine deutliche Verminderung der Schadstoffemissionen und eine signifikante Senkung des spezifischen Energieaufwandes, insbesondere durch die Umstellung der Ofenbefeuerung, verzeichnet werden. Hervorzuheben ist die Reduzierung der NOx- und der SO2-Emissionen um 80 % und der CO2-Emissionen um 60 %. Ein Reststaubgehalt von < 10 mg/m³ wurde im Dauerbetrieb erzielt. Damit wurde der Emissionswert der TA Luft für Staub erheblich unterschritten. Der spezifische Energieverbrauch konnte von 7,2 GJ/t Flüssigeisen auf 3,8 GJ/t Flüssigeisen gesenkt werden. Durch die Abwärmenutzung wurde eine weitere Senkung des spezifischen Energieaufwands um 90 MJ/t Flüssigeisen erreicht.

Die Ergebnisse dieses Vorhabens weisen eine Weiterentwicklung des Standes der Technik aus und sind beispielhaft für Maßnahmen zur Verminderung klimarelevanter Schadstoffe.

Bezugsquelle: Der Abschlussbericht zum Vorhaben kann unter der Nummer 1119 beim Umweltbundesamt, Bibliothek, Postfach 14 06, 06813 Dessau, ausgeliehen werden.

Quelle: Abschlussbericht

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