Projekt

Emissionsfreier Holzspänetrockner mit Rückgewinnung von Terpenen (Teil 1)

Rohstoff / Material
Branche: Fertigung / produzierende Unternehmen

An der industriellen Anlage bestätigte sich, dass mit einer Abgasreinigung im geschlossenen Kreislauf eine vergleichsweise emissionsarme und energetisch günstige Trocknung von zerspantem Holz möglich ist. Die im abgeschiedenen Kondensat enthaltenen Terpene können als Rohstoff für die Lack- und Duftstoffindustrie verwendet werden.

Holzwerkstoffe, beispielsweise in Form von Span- und Faserplatten, werden in vielen Bereichen des täglichen Lebens eingesetzt. Beim Produktionsschritt „Trocknen“ werden etwa 66% der insgesamt aufgewendeten Energie zur Herstellung der Holzwerkstoffe benötigt und etwa 70% der prozessbedingten organischen Emissionen erzeugt.

Im Rahmen dieses Teilprojekts wurden weiterführende Untersuchungen zu einem vorab entwickelten Trocknungsverfahrens durchgeführt, bei dem an Stelle von trockener Luft überhitzter Wasserdampf als Trocknungsmedium eingesetzt wird. Im Vergleich zu konventionellen Trockneranlagen mit nachgeschalteten Gasreinigungsaggregaten erfolgt die Abgasreinigung hier im geschlossenen Kreislauf und ermöglicht die Abscheidung eines Kondensats.
Es galt zu prüfen, ob diese prozessintegrierte Technologie auch an der Großanlage zur vergleichsweise emissionsarmen und energetisch günstigeren Trocknung von zerspantem Holz führt.

Ergebnisse:

  • Das System erwies sich als robust und äußerst wirksam. Die im Technikum ermittelten Werte bestätigten sich an der Großanlage:

          o Verringerter Energieverbrauch um 15%
          o Erhöhte Anlagenkapazität um 30%
          o Geringeres Abgasvolumen um 50%
          o Geringere Emissionen (Cges um 98,5%, CO um 90%, Staub um 99%)
          o Kein Geruch und „blue haze“
          o Gewinnung eines flüssigen Co-Produkts (Terpene)

  • Es gelang, eine Fraktion von Terpenen zu erzeugen, die als Grundstoff für einen Dufthersteller interessant war.
  • Bei der Trocknung mit Kreisgas (Dampf) konnte die Quellung der Spanplatten um etwa 10% gesenkt werden, was eine Qualitätssteigerung des Endprodukts darstellt.