Projekt

NOx-Abbau – Energieeffiziente Entstickung der Stahlbeizen

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Bei zahlreichen industriellen Prozessen werden Stickoxide in zum Teil erheblichen Mengen gebildet und als NO/NO2 oder N2O freigesetzt. Diese Stickoxide werden üblicherweise in nachgeschalteten Entstickungsanlagen z.B. Katalysatoren umgewandelt, dieser Prozessschritt ist energieintensiv. Am Beispiel des Beizens von Edelstahl werden neue Verfahren und Anlagenkomponenten entwickelt und erprobt, um den Energiebedarf für diesen Prozess zu senken. Das Beizen ist ein wichtiger Prozessschritt bei der Herstellung von hochwertigem Edelstahlband.
Im Produktionsprozess folgt nach dem Strangguss und dem Warmwalzen das Kaltwalzen zur Einstellung einer bestimmten Banddicke. Sowohl beim Warm- als auch beim Kaltwalzen verhärtet sich die Oberfläche des Edelstahlbandes und gleichzeitig oxidiert die Oberfläche durch die hohe auftretende Temperatur beim Walzen. Vor einer weiteren Behandlung ist es daher notwendig, sowohl nach dem Warm-als auch nach dem Kaltwalzen zunächst das ursprüngliche Gefüge in einem Glühprozess wieder herzustellen und
anschließend den beim Walzen und Glühen entstandenen Zunder von der Oberfläche zu entfernen. Die dazu benötigten Anlagen - der Glühofen und die Beize - werden nach aktuellem Stand der Technik unabhängig voneinander betrieben. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wird ein innovativer neuartiger Anlagenverbund entwickelt, in der die NOx-haltige Abluft der Beize den Brennern im Glühofen als Brennluft zur Verfügung steht. In neuen Spezialbrennern werden die Stickoxide reduziert.
Dadurch entfällt die energieintensive Aufwärmung des Abgasstromes zur Entstickung in der SCR (selectiv catalytic reduction) Anlage, wodurch ein wesentlicher Beitrag zur Verringerung des Brennstoffeinsatzes und zur Reduzierung der CO2-Emissionen geleistet wird.