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Die Erzeugung und Verteilung von Warmwasser bieten hohe Ressourceneinsparpotenziale. Liegt eine Warmwasser-Zirkulationsleitung vor, muss das Wasser auf mindestens 60 °C erhitzt werden und die Wassertemperatur darf im Leitungsnetz an keiner Stelle weniger als 55 °C betragen. Diese Temperaturen dienen der Bekämpfung von Legionellen und sind in der DIN 1988 Teil 200 vorgeschrieben*
DIN 1988-200:2012-05, Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen - Teil 200: Installation Typ A (geschlossenes System) - Planung, Bauteile, Apparate, Werkstoffe; Technische Regel des DVGW, Beuth Verlag GmbH, Berlin.
. Eine wesentlich höhere Wassertemperatur führt zu einem deutlich höheren Energieverbrauch und sollte daher vermieden werden*
Beier, C. (2009): Analyse des Energieverbrauchs und exemplarische Best-practice-Lösungen für relevante Verbrauchssektoren in Krankenhäusern. Abschlussbericht. Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen, (abgerufen am: 06.09.2022).
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Ein Indiz für die Effizienz einer Warmwasser-Zirkulation ist die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf. Bei einer Temperaturdifferenz oberhalb von 5 K bestehen wahrscheinlich hohe Wärmeverluste, die durch die Dämmung der Rohrleitungen minimiert werden können. Liegt die Temperaturdifferenz deutlich unter 5 K, ist die Zirkulationspumpe überdimensioniert. Die Pumpleistung sollte in diesem Fall reduziert werden, was den Stromverbrauch senkt. Wird beispielsweise die Temperaturdifferenz von 2,5 K auf 5 K erhöht, sinkt der Pumpstrombedarf um 87 %*
Beier, C. (2009): Analyse des Energieverbrauchs und exemplarische Best-practice-Lösungen für relevante Verbrauchssektoren in Krankenhäusern. Abschlussbericht. Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen, (abgerufen am: 06.09.2022).
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Um den Energieverbrauch weiter zu reduzieren, sollten Warmwasserspeicher ausreichend gedämmt und das Speichervolumen auf ein Minimum reduziert werden. Wenn möglich, lohnt sich auch eine Außerbetriebnahme der Zirkulationspumpen oder der gesamten Warmwasseranlage außerhalb der Nutzungszeiten*
Beier, C. (2009): Analyse des Energieverbrauchs und exemplarische Best-practice-Lösungen für relevante Verbrauchssektoren in Krankenhäusern. Abschlussbericht. Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen, (abgerufen am: 06.09.2022).
. Dafür eignet sich eine Zeitschaltuhr oder ein Funkschalter, der nach Bedarf betätigt wird*
Verbraucherzentrale Saarland e.V. (2021): Energiesparen bei der Wassererwärmung (online). Verbraucherzentrale Saarland e.V., (abgerufen am: 06.09.2022).
. Aufgrund der Gefahr des Wachstums von Legionellen infolge der Wasserstagnation, ist stets darauf zu achten, dass spätestens nach 72 Stunden das gesamte in der Trinkwasser-Installation befindliche Wasser ausgetauscht sein muss (vgl. VDI 6023 Blatt 1 „Hygiene in Trinkwasser-Installationen – Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung“*
VDI 6023 Blatt 1 (2022-09), Hygiene in Trinkwasser-Installationen - Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung, Beuth Verlag GmbH, Berlin.
).
In Wohngebäuden ist in vielen Fällen keine Warmwasser-Zirkulationsleitung erforderlich, was erhebliche Energieeinsparungen ermöglicht. Die Wassertemperatur kann reduziert werden, die Wärmeverluste sind reduziert und eine Zirkulationspumpe ist nicht notwendig. Das gilt auch für dezentrale Systeme, beispielsweise mit elektrischen Durchlauferhitzern. Liegt ganzjährig ein hoher Verbrauch an Warmwasser vor (z. B. bei Sportstätten, Hotels und Krankenhäusern), ist eine Solaranlage zur Brauchwassererwärmung empfehlenswert.