Die Produktion von Konsumgütern in Bereichen wie Hygiene, Medizin, Kosmetik sowie der Bekleidungs-, Bau- und Automobilindustrie erfordert weltweit jährlich Millionen Tonnen an Vliesmaterial. Ein großes Problem dabei ist der hohe Ausschuss, der beim Aufwickeln der Vliesbahnen entsteht. Besonders beim Einsatz natürlicher Fasern steigt die Ausschussquote, da das Material empfindlicher und anfälliger für Beschädigungen ist. Um Einbußen in der Produktivität zu verhindern, setzen viele Unternehmen stattdessen auf Kunststofffasern, was jedoch die Integration nachhaltiger Alternativen behindert.
Das Ziel des Projekts "Zero-Waste-Tragwalze" ist es, ein innovatives Wickelverfahren zu entwickeln, das ein nahezu ausschussfreies Wickeln von Vliesmaterial ermöglicht. Dieses Verfahren soll in Verbindung mit einer speziell angepassten Anlagentechnik die gleiche Produktivität wie konventionelle Systeme erzielen. Der Fokus liegt dabei auf einer materialschonenden Mechanik, die während des Wickelprozesses geringe Zugkräfte und minimale Schwingungen garantiert. Dadurch werden Beschädigungen an den Bahnen und unsauber gewickelte Nähte vermieden. Darüber hinaus wird die bisher manuelle Prozessüberwachung und Qualitätskontrolle digitalisiert und automatisiert, um Materialfehler frühzeitig zu erkennen und gezielt zu beheben.
Durch die Kombination aus verbesserter Mechanik, präziser Prozesssteuerung und automatisierter Qualitätsprüfung können sowohl der Materialverbrauch als auch der Energieeinsatz erheblich gesenkt werden. Ziel ist es, den derzeitigen Produktionsausschuss von etwa 3 % (entsprechend rund 90.000 Tonnen Material pro Jahr auf Basis des europäischen Bedarfs) nahezu auf null zu reduzieren. Die dafür benötigte Energie von etwa 38.826 MWh würde ebenfalls deutlich sinken. Mit diesem optimierten Verfahren wäre es zudem möglich, empfindliche Naturfaser-Vliesstoffe in großem industriellem Umfang effizient zu verarbeiten
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