System zur digitalen Entscheidungs- und Betriebsmanagementhilfe für die Kälberaufzucht

Digitalisierung
Lebensmittel
Nutzung

Der Einsatz moderner Sensorsysteme zur Überwachung von Milchkühen ist in vielen landwirtschaftlichen Betrieben inzwischen Standard. Diese Technologien tragen erheblich zur Verbesserung der Effizienz, Tiergesundheit und des Tierwohls bei. Allerdings bleibt die Aufzucht von Jungtieren – insbesondere ab der vierten Lebenswoche, wenn Kälber in Gruppen gehalten werden – häufig eine digitale Blackbox. Genau hier setzt das Projekt „TransCalf“ an. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Frühwarnsystems, das mithilfe von vernetzten Sensordaten in Echtzeit potenzielle Risiken erkennt, analysiert und Landwirte frühzeitig über mögliche Erkrankungen der Kälber informiert. Hierzu werden verschiedene Parameter wie Futter- und Wasseraufnahme, Bewegungs- und Positionsdaten sowie Stallbedingungen (z. B. Temperatur, Belüftung, Gewicht, Licht und sogar Audio- und Videodaten) systematisch erfasst und mittels Machine-Learning-Algorithmen ausgewertet. Das System ist flexibel und kann an die spezifischen Haltungsbedingungen und Herdengrößen angepasst werden, sodass Landwirte ein individuell abgestimmtes Sensorpaket nutzen können.

 

Die frühzeitige Erkennung von Gesundheitsproblemen erlaubt es, präventive Maßnahmen schnell einzuleiten, wodurch sowohl der Medikamenteneinsatz als auch der Arbeitsaufwand deutlich reduziert werden. Dadurch wird die Effizienz der Kälberaufzucht gesteigert. Langfristig profitieren sowohl die Tiergesundheit als auch die Zucht: Gesunde, optimal aufgezogene Kälber zeigen in ihrer ersten Laktation eine höhere Milchleistung und sind widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten. Zusätzlich bietet „TransCalf“ eine detaillierte Dokumentation der Nährstoffaufnahme, wodurch Versorgungsprobleme frühzeitig erkannt und Fruchtbarkeitsstörungen sowie Stoffwechselerkrankungen minimiert werden können. Die Integration automatisierter Stalltechnik spart zusätzlich Zeit und schont Ressourcen. Da das System den Betrieben erlaubt, unterschiedliche Sensoren und Datentypen individuell zu kombinieren, entsteht eine flexible Lösung, die optimal auf die spezifischen Betriebsabläufe abgestimmt ist und gleichzeitig das wirtschaftliche Potenzial maximiert.

Kontakt

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