Flüssigböden: Einfache Anwendung und bessere Treibhausgasbilanz

Bauen und Gebäude
Nutzung
Herstellung

Das Flüssigbodenverfahren zielt darauf ab, dass der Aushub von Kanalarbeiten zur nachträglichen Befüllung der Kanäle wiederverwendet wird. Mit mobiler oder stationärer Herstelltechnik werden hierzu die Böden so verarbeitet, dass sie den geforderten Eigenschaften entsprechen bzw. erstmals auch in der Lage sind, die Eigenschaften des Aushubbodens zu erhalten, wodurch beispielsweise Straßen „unzerstörbar“ werden, da es keine Differenzen mehr im Verhalten des anstehenden Bodens und des verfüllten Rohrgrabens bei Lasteinwirkungen oder sich ändernder Bodenfeuchte mehr gibt. Laut der RAL Gütegemeinschaft e.V. ist das Flüssigbodenverfahren eine gute Alternative zu herkömmlichen Rohrverlegungsverfahren. Der anfallende Aushub bildet den Rohstoff für den Flüssigboden und wird nicht abtransportiert und deponiert. Positive Aspekte von Flüssigboden sind die Anpassbarkeit an diverser Eigenschaften an die Anforderungen der jeweiligen Baustellen, das Entfallen von Verdichtung, also Vibrationen und deren Wirkungen und das Ausbleiben von Setzungen sowie Differenzsetzungen.

 

Die CO2-Emissionen werden bei dieser Art der Rohrverlegung aufgrund von kürzeren Transportwegen des Aushubs zu nahe gelegenen mobilen Herstellungseinheiten und der entfallenden Deponierung reduziert. Erste Untersuchungen der Fachhochschule Nordwestschweiz haben ergeben, dass bei der Anwendung des Flüssigbodenverfahrens mit den angenommenen Transportwegen 232 kgCO2 /m produziert werden. Konventionelle Verfahren produzieren unter gleichen Bedingungen 241 kgCO2/m und unter Verwendung von Betoneinbettungen sogar 343 kgCO2/m. Bei direkter Herstellung von Flüssigboden auf der Baustelle kann eine noch höhere Einsparung an anfallendem CO2 erzielt werden. Die Nachweisführung für Kostenersparnisse, die teils sehr hoch liegen können, erfolgt beispielsweise mit softwaretechnischen Hilfsmitteln, die in der Lage sind, die technologischen Alternativen mathematisch modellieren und so die Kostenersparnisse quantifizieren zu können (z.B. RSS-CALC).

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