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Grundsätzlich existieren zahlreiche Ansätze zur Definition Digitaler Zwillinge. Eine Definition nach Stark und Damerau*
Stark, R. und Damerau, T. (2014): Digital Twin. In: Arrazola Arriola, P.J., Hg. Modelling in Cutting. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg, S. 1-8, ISBN 978-3-642-35950-7.
sowie Samarajiwa und Salamon*
Samarajiwa, M. und Salamon, D. (2019): Dossier Digitaler Zwilling - Auf den Anwendungsfall kommt es an. Digital business Cloud 09.
beschreibt den Digitalen Zwilling anhand dreier grundlegender Komponenten:
Der Digitale Master enthält alle relevanten Modelle aus der Planungsphase des betrachteten physischen Systems. Diese können u. a. aus Autorensystemen, wie z. B. CAD-Systemen (CAD-Modell) oder PLM-System (Produktstrukturen) stammen.
Der digitale Schatten enthält Daten, die über den Lebensweg (z. B. Bestellung, Produktion, Nutzung, Service) des betrachteten physischen Systems gesammelt werden. Hierunter fallen u. a. Betriebs-, Zustands- oder Prozessdaten sowie Nutzungsdaten von Kund*innen.
Die dritte und zentrale Komponente des Digitalen Zwillings stellt bei dieser Definition die 1:1 Repräsentanz des betrachteten physischen Systems dar. Der einzigartige Digitale Zwilling entsteht dadurch, dass die ersten beiden Komponenten miteinander verknüpft werden (Twinning), und entwickelt sich im Verlauf des Produktlebensweges weiter. Dieser Digitale Zwilling enthält somit alle relevanten Daten eines Produktes und bildet im Sinne einer "Single source of truth" einen zentralen Zugang für Datenanwendungen, wie Analysen oder Simulationen.*
Theresa Riedelsheimer, Pascal Lünnemann, Sebastian Wehking, Lisa Dorfhuber (2020): Digital Twin Readiness Assessment - Eine Studie zum Digitalen Zwilling in der fertigenden Industrie. Fraunhofer IPK, msg, Berlin.
Gleichzeitig kann der Digitale Zwilling einen Zugang zu digitalen Diensten (z. B. über die Verwaltungsschale, engl.: Asset Administration Shell, AAS) anbieten, über die direkt auf die Funktionen des physischen Systems Einfluss genommen werden kann. So können mittels Analyse- und Optimierungsalgorithmen Maßnahmen abgeleitet und teilweise direkt über den digitalen Zwilling eingesteuert werden.*
Theresa Riedelsheimer, Pascal Lünnemann, Sebastian Wehking, Lisa Dorfhuber (2020): Digital Twin Readiness Assessment - Eine Studie zum Digitalen Zwilling in der fertigenden Industrie. Fraunhofer IPK, msg, Berlin.
Technische Infrastruktur: Vorreiter*innen
Organisation & Prozesse: Vorreiter*innen
Daten- & Informationsverarbeitung: Vorreiter*innen