Projekt

Es konnte eine Testmethode entwickelt werden, die es innerhalb von 10 Wochen ermöglicht vorherzusagen, ob ein Anstrichstoff im Freilandversuch von Pilzen bewachsen wird. Die neu entwickelten Anstrichstoffe werden zwar auch noch von Pilzen bewachsen, jedoch nicht stärker als kommerzielle, biozidhaltige Anstrichstoffe.

Holzteile im Außenbereich unterliegen hohen witterungsbedingten Beanspruchungen und werden in der Regel mit einem wässrigen Dispersionsanstrichsystem geschützt. Schadensfälle bei Freilandbewitterungsversuchen und in der Praxis haben gezeigt, dass die Oberflächen der Beschichtungsstoffe vielfach trotz fungizider Ausrüstung der Decklacke von verfärbenden Pilzen, wie Aureobasdium pullulans befallen werden.
Ziel des Projektes war es, für Holzoberflächen im Außenbau ein fungizidfreies Beschichtungsmaterial zu entwickeln, welches einen langfristigen Schutz des Holzes ohne alsbaldigen störenden Pilzbefall und zerstörenden Lackabbau gewährleistet. Der grundsätzliche Ansatz bestand darin, anstatt Organismen im Falle eines Befalls der Schlussbeschichtung abzutöten, durch eine geeignete funktionelle Ausstattung des Decklackes diesen Befall von vornherein zu verhindern.
Ergebnisse:

• Es wurde eine Lackoberfläche für Holzwerkstoffe entwickelt, die den Verschmutzungsgrad und damit die Ausbildung eines Biofilms unterdrückt. Hierzu wurden hydrophobierende, siloxanhaltige Additive bzw. oleophobierende Fluortelomere zur Hydrophobierung bzw. Oleophobierung verwendet.
• Es konnte ein positiver Effekt auf das Wachstum der Pilze bei Verwendung von UV-vernetzbaren Beschichtungsstoffen im Kammerversuch festgestellt werden. Insbesondere die Zugabe einer Kombination von hydrophobierenden und oleophobierenden Additiven zeigte bei diesen Anstrichen eine signifikante Verbesserung der Pilzwidrigkeit. Deshalb kann das Ziel, biozidfreie Anstriche zu entwickeln, als gelöst betrachtet werden kann.