Projekt

Reinigung hochviskoser Kunststoffschmelzen mit einer Zentrifuge: Grundlagen und Erprobung im Technikumsrahmen

Gummi- und Kunststoffwaren
Werkstoffe
Branche: Fertigung / produzierende Unternehmen

Die Erprobung einer zur Schmutzabtrennung aus viskosen Kunststoffschmelzen entwickelten Röhrenzentrifuge erzielte im chargenweisen Betrieb mit nachfolgendem kontinuierlichen Extrusionsprozeß sehr gute Trennergebnisse. Auch große Mengen sehr kleiner und faseriger Verschmutzungen wurden erfolgreich zurückgehalten. Ebenfalls wurde die Abscheidung von Farbpigmenten beobachtet.

 

Aufgrund gesetzlicher Vorschriften zur werkstofflichen Wiederverwendung von Kunststoffen z.B. durch das bundesdeutsche Kreislaufwirtschafts-/Abfallgesetz oder die Europäische Altautoverordnung stieg in den letzten Jahren der Anteil gemischter und verschmutzter Kunststofffraktionen und damit der Bedarf an neuen Aufbereitungs- bzw. Reinigungstechnologien stark an.

Während für die Abtrennung geringer Verschmutzungsanteile bis 0,5 Gew.-% einfache, den Extrusionsanlagen vorgeschaltete Filtergewebe ausreichen, erfordern stark verschmutzte Kunststoffschmelzen ein zweistufiges Filterkonzept mit unerwünschtem mechanischen Abrieb und daraus folgenden nachteiligen Festigkeitseigenschaften des Recyclingmaterials. Die Sortierung von Kunststoffgemischen in vollautomatischen Aufbereitungsanlagen ist hingegen sehr aufwändig und kostenintensiv.

Zur Verwertung mehrfach verbundener Kunststoffkomponenten fehlte somit eine geeignete Verfahrenstechnik.

Vor diesem Hintergrund wurde eine Röhrenzentrifuge zur chargenweisen Abscheidung stark verschmutzter Kunststoffschmelzen entwickelt und im Technikumsmaßstab mit einer nachgeschalteten Extrusionsanlage getestet.

Ergebnisse:

  • Die Reinigung von niedrigviskosen Kunststoffschmelzen erfolgte mit sehr gutem Trennverhalten. Auch große Mengen sehr kleiner und faseriger Verschmutzungen wurden erfolgreich zurückgehal¬ten.
  • Ebenfalls gelang die Abscheidung von Farbpigmenten. Dies ist eine Voraussetzung zur Herstellung hochwertiger Recycling¬kunststoffe.
  • Der chargenweise Zentrifugenbetrieb schränkte den kontinuierlich arbeitenden Extrusionsprozess stark ein. Prozessoptimierungen erscheinen durch die Entwicklung eines kontinuierlich abschei¬denenden Dekanters möglich zu sein.

 

Bezugsquelle:

Der Abschlussbericht zum Vorhaben kann unter der Signatur
F 02 B 22 ausgeliehen werden bei der
Technischen Informationsbibliothek (TIB) Hannover
Welfengarten 1B
30167 Hannover

    Quelle(n):