Projekt

Die vergleichende Sachbilanzierung der verschiedenen Lackiertechnologien stellt interessierten Unternehmen umfangreiches Material für zukünftige Planungen zur Verfügung. Gleichzeitig identifiziert sie Schwachstellen der Technologien und zeigt Optimierungspotenzial in den Dimensionen Umwelt, Technik und Wirtschaft auf.

Bei der Emission flüchtiger Kohlenwasserstoffe steht die Lackierbranche nach dem Kfz-Verkehr an zweiter Stelle. Der Einsatz umweltschonender Wasser- und Pulverlacke hat noch nicht das Maß erreicht, diese Emissionen nennenswert zu verringern.

Ziel des Projekts war ein Vergleich der Pulverlacktechnologie gegenüber der Flüssiglackiertechnologie auf Sachbilanzebene in den Dimensionen Umwelt, Technik und Wirtschaft. Dazu wurden Lacksysteme und -applikationen über ihren gesamten Lebenszyklus bilanziert. Die Daten wurden von Firmen verschiedener Branchen zur Verfügung gestellt.

Ergebnisse:

• Die Emissionen an flüchtigen Kohlenwasserstoffen reduzieren sich durch den Einsatz von Wasserlacken im Vergleich zu Lösemittellacken deutlich und sind bei Pulverlacken nahezu unerheblich.
• Die Emissionen der Flüssiglacktechnologien lassen sich durch Reinigungsmaßnahmen weiter reduzieren. Dafür ist allerdings ein erheblicher verfahrenstechnischer Mehraufwand erforderlich.
• Die größere Schichtdicke von Pulverlacken verursacht einen Mehrverbrauch an Ressourcen. Außerdem wirkt sich das damit verbundene Gewicht z.B. bei Kraftfahrzeugen nachteilig auf Primärenergiebedarf und CO2-Emissionen in der Nutzungsphase aus.
• Wirtschaftlich werden Pulverlacke interessant, wenn die Schichtdicke im Vergleich zu Flüssiglacken um den Faktor 2,5 oder weniger abweicht und wenn relativ viel Sprühverluste bei den konventionellen Techniken ohne Recyclingmöglichkeiten anfallen.

Bezugsquelle: Der Abschlussbericht zum Vorhaben kann unter der Signatur F 96 B 1390 ausgeliehen werden bei der Technischen Informationsbibliothek (TIB) Hannover, Welfengarten 1B, 30167 Hannover.