Projekt

Abluftreinigungsanlage mit Ionisationseinrichtung in Alu-Produktionsanlage

Metallverarbeitung
Branche: Fertigung / produzierende Unternehmen

Die Gottschol Alucom Aluminium-Produktions GmbH betreibt in Ennepetal eine Aluminiumschmelzanlage, in der Aluminiumschrotte eingeschmolzen werden, um daraus wiederverwendbares Sekundäraluminium zu erzeugen. Als Schmelzaggregat wird ein Mehrkammerschmelzofen (Open Well Ofen) eingesetzt. Die bei dem Schmelzprozess entstehende Abluft wird derzeit durch einen Gewebefilter entstaubt und über einen Kamin an die Umgebung abgeführt.

Das Unternehmen beabsichtigt zukünftig vermehrt Aluminiumschrotte zu verarbeiten, die durch Farbe oder andere Fremdanhaftungen, wie z. B. Kunststoffe, verunreinigt sind. Die organischen Verunreinigungen würden zu erhöhten Geruchs- und Schadstoffemissionen im Abgasstrom des Schmelzofens führen. Gottschol Alucom plant daher, die bestehende Abluftbehandlungsanlage um eine Ionisationsanlage zu erweitern. Mit der Ionisationsanlage wird naszierender Sauerstoff erzeugt, d.h. Sauerstoffmoleküle werden in Sauerstoffatome aufgespalten, und anschließend dem Abgasstrom zugeführt. In einer Reaktionsstrecke von 20 m soll dieser stark reaktive Sauerstoff insbesondere organische Stoffe des Abgases oxidieren. Als "Polizeifilter" wird ein Aktivkohlefilter nachgeschaltet.

Durch den Einsatz der Ionisationsanlage sollen die Geruchsstoffe in dem mit organischen Stoffen beladenen Abgasstrom (ca. 30.000 m3/h) um ca. 95 % vermindert werden. Darüber hinaus soll ein Dioxin-/Furanemissionswert von < 0,1 ng TE/m3 erreicht und der Gesamtkohlenstoffgehalt im Abgas auf Werte unter 50 mg/m3 gesenkt werden.

Die Ionisationsanlage zur Abluftbehandlung kommt erstmalig in der Aluminiumindustrie zur Anwendung. Bei erfolgreicher Durchführung der Maßnahme steht ein wirtschaftlich günstiges und interessantes Verfahren zur Minderung organischer Stoffe, insbesondere von Dioxinen und Furanen, zur Verfügung. Das Vorhaben ist auf andere Metallschmelzanlagen übertragbar.