Projekt

Moderne Oberflächenbeschichtung mit geringen Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC)

Beschichtungstechnik
Branche: Fertigung / produzierende Unternehmen

Flüchtige organische Verbindungen (VOC) können aus Lösemitteln in Möbel- und Fußbodenbeschichtungen entgasen und der Gesundheit schaden. Im Projekt wurde das Potential zur Vermeidung der VOC-Emissionen in einem neuen Verfahren zur Härtung von Acrylat-Beschichtungen für Möbel und Fußböden beziffert und geeignete verfahrens- und maschinentechnischen Grundlagen entwickelt. Die Härtung von Farben und Lacken mit UV-Licht bietet die Vorteile lösemittelfreier Systeme, niedriger Energieverbräuche bei der Trocknung und hoher Materialeffizienz. Allerdings enthalten UV-Lacke meist sogenannte Fotoinitiatoren, um die chemische Vernetzungsreaktion zu starten. Diese Fotoinitiatoren und ihre Abbauprodukte können VOC-Emissionen (VOC = volatile organic compounds) verursachen, die insbesondere in der Innenraumluft möglicherweise gesundheitsschädlich sind.

Unter dem Begriff "Direct Cure" wurde in dem Projekt ein Verfahren zur direkten Vernetzung der Lackbindemittel ohne Fotoinitiatoren entwickelt. Das Verfahren kann bei der Acrylat-Beschichtung von Finishfolien (Beschichtung von Spanplatten), Pkw-Innenteilen aus Aluminium, Möbeln und Fußböden eingesetzt werden kann.

 

Ergebnisse:

- Zur Formulierung von migrationsarmen Beschichtungen sollten speziell gereinigte Rohmaterialien (Monomere und Oligomere) mit geringen VOC-Emissionen ausgewählt werden.

- Für Möbelbeschichtungen können durch optimierte Formulierung und DirectCure-UV Härtung bis zu zwei Größenordnungen geringere VOC-Emissionen erreicht werden.

- Bei industriellen Fußbodenbeschichtungen können die VOC-Emissionen um eine Größenordnung verringert werden.

- Bei der Beschichtung von Al-Zierteilen in Autos und von Finishfolien können um den Faktor 5 geringere VOC-Emissionen erreicht werden.