Projekt

Im Forschungsvorhaben 'StarTex' wurde sich mit der chemischen und physikalischen Modifikation von Stärke mittels reaktiver Extrusion und der Herstellung von Stärke-Biopolymer Blends, die zu Filamenten schmelzgesponnen und zu Textilstrukturen weiterverarbeitet werden können, beschäftigt. Ziel der durchgeführten Arbeiten war die Entwicklung von stärkebasierten Textilien (z.B. Geotextilien, medizinische Textilien und gestrickte Pullover). Die Entwicklung von Produkten aus nachwachsenden Polymeren hat aufgrund knapper werdender Ölreserven, politischer Instabilität und der steigenden Verbrauchernachfrage ein zunehmend großes Potenzial. Die bereits am Markt vorhandenen Polymere aus nachwachsenden Rohstoffen stehen wirtschaftlich aktuell in keiner Konkurrenz zu konventionellen Polymeren auf Erdölbasis. Aufgrund geringer Rohstoffkosten und der Möglichkeit zur thermischen Verarbeitung wird Stärke als potentielle Alternative zu erdölbasierten Polymeren angesehen. Obwohl Stärke sich als kostengünstiger und nachhaltiger Rohstoff für die Herstellung von Verpackungsfolien auszeichnet, stellt die Herstellung von Textilien aus Stärke aufgrund der schlechten Schmelzspinnbarkeit und der daraus resultierenden ungenügenden mechanischen Eigenschaften der Stärke-Filamente eine enorme Herausforderung dar. Das Projekt wurde so angelegt, die Herstellung von Textilien aus Stärke über folgende Teilziele zu erreichen:

(i) Erhöhung der Schmelzspinnbarkeit von Stärke durch chemische Modifikation und Compoundierung,

(ii) Filamentherstellung durch Schmelzspinnverfahren und

(iii) Demonstratorentwicklung durch Vlieslegung und Stricken.

Es wurde in 6 Arbeitspakete gegliedert um die gesamte Prozesskette erfolgreich abdecken zu können. Die im Projekt entwickelten Kenntnisse generieren neue Anwendungsfelder für die stärkebasierte Materialien. Die grundsätzlichen Möglichkeiten für Textilanwendungen aus Stärke konnten mithilfe dieses Projekts dargestellt werden. Bislang wurden überwiegend Spritzgussteile, Profile und Folien aus Tecnaro-Biowerkstoffen hergestellt. Mit dem im Projekt erworbenen Wissen über die Modifizierung von Stärke und Herstellung von Stärke Blends wird es möglich sein, dass die stärkebasierte Fasern nach Anpassung für eine geeignete Anwendung in wenigen Jahren kommerzialisiert werden können.