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Für die Bewertung von Versorgungsrisiko und Anfälligkeit (der sogenannten Vulnerabilität) von Rohstoffen bzw. Materialien gegenüber Versorgungsengpässen
Ein Aspekt, der bei der Ressourceneffizienzbewertung berücksichtigt werden kann, ist die Rohstoffkritikalität. Dabei wird nach den Dimensionen Versorgungsrisiko und Anfälligkeit (der sogenannten Vulnerabilität) von Unternehmen gegenüber Versorgungsengpässen unterschieden. In der VDI-Richtlinie 4800, Blatt 2 werden insgesamt 13 Kriterien des Versorgungsrisikos (vgl. Abbildung) definiert, die folgenden drei Kategorien zuzuordnen sind:
© In Anlehnung an: VDI 4800 Blatt 2:2018-03: Verein Deutscher Ingenieure e.V., Ressourceneffizienz – Bewertung des Rohstoffaufwandes. Beuth Verlag GmbH, Berlin, S. 9.Kategorien und Kriterien des Versorgungsrisikos
Wie anfällig (vulnerabel) ein Unternehmen hinsichtlich Versorgungsengpässen ist, hängt von dem Grad der Betroffenheit sowie strategischen und operativen Anpassungsmöglichkeiten der Unternehmen ab. Der Grad der Betroffenheit ist abhängig von Einflussfaktoren wie der Bedarfsmenge eines Rohstoffes oder dem Einkaufswert des jeweiligen Rohstoffes am gesamten Rohstoffeinkaufswert. Einflussfaktoren für strategische Anpassungsoptionen sind z. B. Substitutionsmöglichkeiten oder das Vorhandensein einer Beschaffungsstrategie im Falle eines Engpasses. Einflussfaktoren auf operative Anpassungsoptionen sind als das eigene Verhandlungspotenzial gegenüber den Lieferant*innen oder eine ausreichend vorhandene Bevorratung des betroffenen Rohstoffs zu verstehen.*
VDI 4800 Blatt 2:2018-03: Verein Deutscher Ingenieure e.V., Ressourceneffizienz – Bewertung des Rohstoffaufwandes. Beuth Verlag GmbH, Berlin.
Für die einzelnen Kriterien ist ein in Klassen eingeteiltes Bewertungsschema von 0 bis 1 zu bestimmen. Soweit möglich sind aktuelle Datensätze für einige der Kriterien zu verwenden, beispielsweise statische Reichweiten aus Erhebungen von U.S. Geological Survey. Anderenfalls kann auf Standardwerte aus der Literatur oder Schätzungen zurückgegriffen werden. Daten zu ausgewählten Rohstoffen können beispielsweise den Publikationen der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) entnommen werden.*
Deutsche Rohstoffagentur DERA. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe.