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Produkt-Service-Systeme

Bei Produkt-Service-Systemen (PSS) handelt es sich um ein Konzept, welches Produkte und Dienstleistungen kombiniert und über den gesamten Lebenszyklus integriert.

Zeitaufwand

Mittel

Personalaufwand

Mittel

Schwierigkeitsgrad

Gering

Wozu werden sie genutzt?

Wann werden sie genutzt?

Wie funktionieren sie?

Die Entwicklung eines PSS-Geschäftsmodell kann in fünf Kategorien gegliedert werden. Es empfiehlt sich, zunächst ein Pilotprojekt durchzuführen.* Tischner, U. und Vezzoli, C. (2009): Module C - Product-Service Systems; Tools and Cases. United Nations Environment Programme (UNEP); Delft University of Technology, Paris, S. 39.

1. Identifikation und Analyse des existierenden Systems:

  • Analyse eines Produkt-/Konsumsystems innerhalb des Unternehmens
  • Dabei wird eine „functional or satisfaction unit“ definiert (Bsp. „Wäsche waschen“ für einen Waschmaschinenhersteller)
  • Darauf aufbauend: Identifikation und Definition von existierenden Systemen und ihren Grenzen
  • Zusammentragen von Kundenbedürfnissen und Beurteilung, welche davon erfüllt sind* Tischner, U. und Vezzoli, C. (2009): Module C - Product-Service Systems; Tools and Cases. United Nations Environment Programme (UNEP); Delft University of Technology, Paris, S. 40.
  • Zusammentragen wichtiger Akteure, Ressourcen und Services innerhalb des Systems. Unterstützende Methode: SWOT-Analyse mit Bezug zur Ressourceneffizienz* Tischner, U. und Vezzoli, C. (2009): Module C - Product-Service Systems; Tools and Cases. United Nations Environment Programme (UNEP); Delft University of Technology, Paris, S. 41.

2. Ideengenerierung

  • Entwicklung konkreter Ideen für die PSS, basierend auf der Analyse des Referenzsystems
  • Formulieren möglicher PSS-Lösungen unter Betrachtung der Steigerung der Ressourceneffizienz.
  • Mögliche Hilfsmittel: Nachhaltigkeitsrichtlinien im Unternehmen* Tischner, U. und Vezzoli, C. (2009): Module C - Product-Service Systems; Tools and Cases. United Nations Environment Programme (UNEP); Delft University of Technology, Paris, S. 48.
  • Von den gesammelten Konzepten werden die vielversprechendsten ausgewählt. Dies erfolgt nach zwei Kriterien: Nachhaltigkeit und Marktpotenzial sowie Implementierbarkeit. Mögliches Hilfsmittel: Nachhaltigkeits-/Machbarkeits-Diagramm* Tischner, U. und Vezzoli, C. (2009): Module C - Product-Service Systems; Tools and Cases. United Nations Environment Programme (UNEP); Delft University of Technology, Paris, S. 48.

3. PSS-Design

  • Ausgewählte PSS-Konzepte werden ausgearbeitet und detailliert beschrieben

Unterschiedliche Punkte sollten dabei bedacht werden:

  • In welcher Beziehung stehen Produkt und Service zueinander? Hierbei werden Möglichkeiten gesucht, die Wichtigkeit der Dienstleistung gegenüber der Wichtigkeit des materiellen Produktes zu erhöhen. Es sollen Optionen entwickelt werden, diese Produkt-Service-Beziehung im Hinblick auf die Ressourceneffizienz zu verbessern.
  • Mögliche Fragen sind unter anderem: Muss ein neues Produkt designed oder kann ein auf dem Markt existierendes Produkt verwendet werden? Muss das Produkt dem Service oder der Service dem Produkt angepasst werden? Davon ausgehend werden Produkt- und Servicedesign spezifiziert
  • Partner: Welche Akteure werden benötigt, um das Produkt anzubieten? Welcher Informationsaustausch ist erforderlich? Welche Verträge müssen geschlossen werden?
  • Organisation: Der Produkt- und der Servicelebenszyklus müssen identifiziert und anschließend u. a. mit den wichtigen Akteuren, der Produkt- sowie der Serviceentwicklung und dem Produkt- sowie dem Servicedesign verbunden werden. Darauf aufbauend kann ermittelt werden, wie das System am besten organisiert wird. Dabei ist unter anderem darauf zu achten, Transportwege zu minimieren
  • Kundenbeziehung: Welche Kundenbedürfnisse sollen erfüllt werden? Wer ist die Zielgruppe? Wie lassen sich Unbequemlichkeiten und Risiken (z.B. Abfallentsorgung) für die Kund*innen mithilfe eines PSS vermeiden?
  • Weitere wichtige Kontaktpunkte sind Kontaktpunkte sind Kontaktpunkte zu den Kund*innen und die Finanzplanung* Tischner, U. und Vezzoli, C. (2009): Module C - Product-Service Systems; Tools and Cases. United Nations Environment Programme (UNEP); Delft University of Technology, Paris, S. 50 f.

4. Auswertung des ausgearbeiteten PSS

 

5. Implementierung des PSS* Tischner, U. und Vezzoli, C. (2009): Module C - Product-Service Systems; Tools and Cases. United Nations Environment Programme (UNEP); Delft University of Technology, Paris, S. 53.


Ein Hilfsmittel zur Entwicklung von PSS-Geschäftsmodellen zur Steigerung der Ressourceneffizienz sind die Blueprints des VDI Zentrums Ressourceneffizienz.


Methodentemplate zur Einordnung der eigenen Potenziale