Methanol aus CO2 – Carbon2Chem

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Als Abgas von industriellen Prozessen entweicht Kohlendioxid als Treibhausgas in die Atmosphäre, anstatt als wichtiger Rohstoff in der chemischen Industrie Verwendung zu finden.

Das Verbundprojekt Carbon2Chem von Thyssen Krupp, Instituten der Fraunhofer Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und anderen Partnern hat zum Ziel, Hüttengas aus der Stahlproduktion in Methanol umzuwandeln und es somit als Rohstoff nutzbar zu machen. Somit sollen sowohl die Emissionen der Stahlwerke reduziert als auch der Verbrauch fossiler Rohstoffe gesenkt werden. Durch Anwendung der Technologie in großem Maßstab könnten jährlich ca. 20 Millionen Tonnen CO2-Emissionen der deutschen Stahlindustrie in Methanol umgewandelt und somit wirtschaftlich nutzbar gemacht werden. Dies ist im September 2018 im Labormaßstab erstmals im Technikum des Stahlwerks Duisburg von Thyssen Krupp gelungen.

Neben Kohlendioxid enthalten Hüttengase unter anderem Kohlenmonoxid, Stickstoff und Wasserstoff, wodurch sie sich zur Herstellung von Synthesegas eignen. Aus diesem können beispielsweise die Chemikalien Ammoniak, Methanol, Polymere oder höhere Alkohole hergestellt werden. Für deren Herstellung wird bisher meist Erdgas oder Kohle verwendet. Somit könnte durch die Carbon2Chem-Technologie neben der Verwertung der Abgase aus der Stahlproduktion auch das Kohlendioxid eingespart werden, welches bei der herkömmlichen Herstellung von Synthesegas aus fossilen Energieträgern entsteht.

Seit Juli 2019 ist am Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen eine Pilotanlage in Betrieb, welche bis zu 75 Liter Rohmethanol am Tag umsetzen kann. Diese soll ab 2020 im Stahlwerk in Duisburg zum Einsatz kommen.

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