Passive Lüftung für Hochhaus-Doppelverglasung

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Hochhäuser mit doppelter Glasfassade werden aufwendig gekühlt, denn zwischen den Scheiben heizt sich die Luft durch den Treibhauseffekt stark auf. Die Doppelverglasung schützt die Sonnenschutzeinrichtung, wie Lamellen oder Rollos. Die üblichen Belüftungssysteme benötigen in der Haustechnik einen hohen technischen Steuerungsaufwand mit Sensorik und Stellmotoren.

 

An der Technischen Universität München wurde ein autoreaktives Belüftungssystem entwickelt, dessen sogenannte Ventflex-Technik auf paraffingefüllten Thermozylindern beruht. Diese enthalten ein Wachs-Öl-Gemisch, das sich bei über 23 Grad Celsius ausdehnt und damit die Zylinder wie Teleskope auseinanderschiebt. Die äußeren Glasscheiben einer doppeltverglasten Fassade sind daher an allen vier Ecken über die Thermozylinder mit dem Rahmen verbunden und bekommen bei über 23 Grad Celsius einen Schlitz zwischen Rahmen und Scheiben, über den kühlere Außenluft einströmt. Die Reaktionszeit beträgt nur wenige Minuten. Mit dieser simplen, passiven Technik lassen sich bei modernen Fassaden bis zu 50 Prozent der Energie, die zum Heizen und Kühlen benötigt wird, einsparen. Bei unrenovierten, älteren Hochhäusern aus den 1970er und 1980er Jahren kann die Einsparung sogar erheblich größer sein.

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