Schnellere Degeneration von Kunststoffen

Plastikabfallmanagement stellt eine große Herausforderung für unseren Planeten dar. Die Menschheit produziert jährlich etwa 27 Millionen Tonnen Plastikabfall, von denen nur circa 31% recycelt werden können. Mehr als 65% werden deponiert oder verbrannt. Diese riesigen Abfallmengen gehen mit CO2-Emissionen von 6,7 Millionen Tonnen pro Jahr einher.

Um diesen Zahlen entgegenzuwirken, wurde das Projekt ENZYCLE ins Leben gerufen. Es sucht nach neuen Prozessen zur Behandlung und Recycling von Plastikfraktionen, die heutzutage nicht recycelt werden können. Fokus sind hauptsächlich Mehrschichtverpackungen, PET-Schalen und Klappdeckelbehälter sowie Mikroplastik im Abwasser. Das Projekt zielt daher darauf ab, die Menge an Kunststoffen zu reduzieren, die in den Boden und die Ozeane gelangen und dort für hunderte von Jahren bleiben.

Dieses Ziel soll durch den Einsatz von mikrobiellen Enzymen erreicht werden. Hierfür werden die Enzyme in einem Bioreaktor durch neuartige Produktionsprozesse produziert und anschließend auf ihre Eignung in industriellen Anwendungen getestet. Derzeit schaffen die Enzyme in einem Tag bereits einen Abbau von etwa 20 Prozent des Plastiks.