Das norwegische Unternehmen Nordic Blue Crude plant die Inbetriebnahme von bis zu zehn Fabriken für synthetische Kraftstoffe. Die erste soll 2020 in Südnorwegen in Betrieb gehen und jährlich zehn Millionen Liter synthetischen Diesel erzeugen, später die zehnfache Menge. In der Endausbaustufe würden die zehn Fabriken jährlich eine Milliarde Liter Kraftstoff produzieren. Die Technologie dazu basiert auf der des Partners Sunfire, der in einer Pilotanlage in Dresden bisher mehr als drei Tonnen des synthetischen Erdöl-Substituts herstellte. Dieser Kraftstoff würde als chemischer Energiespeicher den Import von Rohöl reduzieren, als Power-to-Liquid könnten er überschüssigen Wind- und Solarstrom speichern. Die Produktionskosten sollen zu Beginn bei unter zwei Euro pro Liter liegen, also etwa viermal höher als herkömmlicher Diesel aus Mineralöl.
Die verwendeten Technologien sind etabliert, verbessert wurden die einzelnen Verfahrensschritte. Durch Elektrolyse wird Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. Kohlendioxid aus der Luft und Wasserstoff werden zu Kohlenmonoxid, dieses wiederum wird zusammen mit Wasserstoff durch Fischer-Tropsch-Synthese verflüssigt. Dennoch kann auf Abgasreinigungssysteme in den Fahrzeugen nicht verzichtet werden, denn der synthetisch erzeugte Diesel erzeugt bei seiner Verbrennung nur etwa 10 bis 20 Prozent weniger Feinstaub und Stickoxid als klassischer Dieselkraftstoff.
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