Projekt

Aufbereitung von Schleifschlämmen und Wiedernutzbarmachung ihrer Bestandteile: Koordination und Schmelzaufbereitung

Anlagenbau
Modernisierung / Sanierung
Branche: Umwelt- / Verfahrenstechnik

Trotz verschärfter gesetzlicher Regelungen zum Umgang mit Abfällen in der Bundesrepublik Deutschland werden Schleifschlämme überwiegend im Ausland entsorgt und dort vornehmlich in der Zementindustrie eingesetzt. Hierdurch werden

  • wertvolle Legierungselemente dem Stoffkreislauf entzogen,
  • hochwertige Kühlschmierstoffe lediglich als Energieträger verwendet,
  • die Umwelt infolge niedriger Umweltstandards belastet.


Hauptziel der Projektarbeiten ist die Entwicklung eines neuartigen Verfahrens- und Anlagenkonzeptes, um Schleifschlamm-Bestandteile wirtschaftlich in flüssige und feste Anteile trennen und zu Wertstoffen aufbereiten zu können. Ergebnisse:

Kern des entwickelten Aufbereitungs- und Verwertungskonzeptes ist eine neue Verfahrens- und Anlagenkombination mit den Schritten

  1. Trocknung/Entölung (Vorbehandlung, Vakuumentölung) des Schleifschlamms
  2. Brikettierung des entölten Schleifschlamms
  3. Metallurgische Verwertung (Schmelz-Raffination) des entölten Schleifschlamms (Staub, Briketts).


Zur Vakuumentölung und zur Brikettierung wurde der „Stand der Technik“ entscheidend weiterentwickelt: Bei der Vakuum-Entölung sind zur Verdampfung schwerflüchtiger Öle erstmals im Scheiben-Trockner Temperaturen von bis zu 300 °C bei einem Vakuum von kleiner 1 mbar eingestellt worden. Das extreme Vakuum ermöglicht es, ein Cracken von wertvollen Ölbestandteilen zu vermeiden. Zur Erhöhung der Marktfähigkeit des aufbereiteten Schleifschlamm-Feststoffs wurde ein innovatives Brikettier-Verfahren entwickelt. Herausragende Merkmale sind eine hohe Festigkeit der Briketts ohne Vermischung mit anderen Wertstoffen (z. B. Drehspäne).
Zur Beurteilung der metallurgischen Verwertung wurden Einblasversuche mit entölten Schleifschlamm-Stäuben und Schmelzversuche mit Schleifschlamm-Briketts im Elektroofen eines Stahlwerkes durchgeführt. Es gab keine negativen Auswirkungen auf Schmelze, Schlacke und Flugstaub.
Zurückgewonnene Kühlschmierstoffe können teilweise, gegebenenfalls nach Zusatz von Additiven, in Schleifprozesse zurückgeführt werden.