Projekt

Regenerierbarer Filter zur Reinigung von schwermetallhaltiger Hüttenabluft

Prozesstechnik
Branche: Fertigung / produzierende Unternehmen

Zielstellung des Vorhabens ist die Errichtung eines neuartigen Filtrationsverfahrens, welches die Eigenschaften von Oberflächen- und Tiefenfiltern kombiniert sowie dessen Implementierung in ein bestehendes Filtersystem. Möglich wird dies durch die erstmalige Überführung eines Forschungsvorhabens in eine großindustrielle Anwendung. Mit dem Filtrationsvorhaben wird eine Abluftreinigung von ca. 60.000 mł/h Hüttenabluft auf eine Emissionskonzentration der Gesamtstaubbelastung von 1 mg/mł Abluft realisiert. Dies entspricht einem Fünftel der zur Zeit des Projektes geltenden gesetzlichen Höchstgrenzen.

Ausgangslage: Die Feinhütte Halsbrücke GmbH ist auf die Produktion von Legierungen aus Zinn, Blei und Antimon sowie die Aufarbeitung von Recyclingstoffen aus Nichteisenmetallen spezialisiert. In zwei Kurztrommelöfen entstehen während des Recyclingprozesses von zinn- und bleihaltigen Rückständen, Schlämmen, Stäuben und Krätzen die schwermetallhaltigen Rauch- und Rohgase als Hüttenabluft. Mit dem Ziel den Schwermetall-Staubgehalt in der Abluft weit unter die gesetzlichen Vorgaben zu bringen stellte sich heraus, dass kein großindustriell bestehendes Verfahren dafür geeignet wäre. Bei der bestehenden Filteranlage handelte es sich um eine Schlauchfilteranlage, welche die gesetzlichen Vorgaben einhalten konnte, mit welcher jedoch keine Verbesserung der Filterleistung zu Erwarten war.Vorgehen:Das neu entwickelte Filterverfahren sollte als zweigeteiltes Filtersystem hinter die bestehende Filteranlage installiert werden, um mögliche Ausfälle und Wartungsarbeiten zu kompensieren. Das Filtersystem musste dabei auf einen maximalen Abluftvolumenstrom von 60.000 mA³/h ausgelegt werden.Da kein Filtersystem auf dem Markt verfügbar war, dass sich mit den örtlichen Gegebenheiten der Schlauchfilteranlage kombinieren ließ, musste ein neues Verfahren entwickelt werden. Das neue Verfahren sollte kleinste Partikel, die den Schlauchfilter passieren, abtrennen können und den Druckluftstößen zur Reinigung des Schlauchfilters standhalten. Deswegen sollten die Eigenschaften von Oberflächen- und Tiefenfiltern kombiniert werden.Schließlich wurden zylindrische Filterelemente aus zwei Filterschichten mit dem Polfaservlieswirkstoff Hycoknit umgeben und zu Kompakt-Filtern zusammengesetzt. Ergebnisse:- Mit dem neuen Filtersystem wurde ein Gesamtstaubbelastung von 1 mg/mA³ in der Abluft erzielt- Das neu entwickelte System lässt sich wie der Schlauchfilter durch Druckluftimpulse reinigen, abgeschiedene Partikel werden im Staubbunker des Filtergerätes aufgefangen- Einsatzbereich auch in anderen Gewerben für Staubkonzentrationen von 10 bis 500 mg/mA³ möglich- insbesondere Blei und Cadmium werden besonders gut abgeschieden.