Projekt

Nachhaltige Produktion von Wandfarben

Prozesstechnik
Branche: Fertigung / produzierende Unternehmen

Im Projekt wurde ein kontinuierliches Produktionsverfahren für die Herstellung von hoch feststoffhaltigen Wandfarben aus nachwachsenden Rohstoffen untersucht und als Konzept entworfen, welches die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie und Soziales) besser erfüllt als das vorangegangene absatzweise Verfahren und für weniger Fehlchargen sorgt. Die Auro Pflanzenchemie AG produziert nachhaltige Farben, Lacke und Dispersionsfarben aus größtenteils nachwachsenden Rohstoffen. Die Dispersionsfarben mit einem Feststoffgehalt von etwa 50 % werden derzeit in einem absatzweisen Herstellverfahren produziert. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass die Qualität des fertigen Produktes nur orientierend an den Prozessparametern festgemacht werden kann, sodass Fehlchargen immer wieder vorkommen. Zudem ist das Verfahren aufgrund der hohen Staub- und Lärmbelastung und der schweren Lasten durch die manuelle Zugabe der Partikel mit Belastungen der Mitarbeitenden und Schutzausrüstung verbunden.

Im Projekt wurden die technischen Voraussetzung und die sozialen, ökonomischen und ökologischen Auswirkungen untersucht, wenn die Herstellung von hoch feststoffhaltigen Wandfarben auf ein kontinuierliches Produktionsverfahren umgestellt wird.

Aus technischer Sicht ist die Umstellung grundsätzlich möglich. Die Inline-Qualitätsmessungen der flüssigen Eigenschaften wie pH-Wert und Farbwert können zur Überwachung des Produktionsprozesses genutzt werden, allerdings reichen diese Messwerte nicht zur abschließenden Beurteilung des fertigen Produkts. Eine komplette Qualitätsprüfung im Labor ist daher unersetzlich, um Qualitätseigenschaften wie Glanzgrad, Deckkraft und Farbverlauf einzuhalten.

Für die Mitarbeitenden bewirkt das kontinuierliche Verfahren eine verbesserte Situation hinsichtlich Arbeitssicherheit und Arbeitsplatzergonomie.

Ökologisch bietet das kontinuierliche Verfahren Vorteile, da der Energiebedarf sinkt, der Reinigungsaufwand reduziert wird und die Produktion von Fehlchargen verringert wird.

Im Projekt wurde ein umsetzungsreifes Konzept erarbeitet. Um dieses Konzept in die Praxis zu übertragen ist eine Anpassung der Produktionsinfrastruktur notwendig.