Projekt

Textilreinigungsmaschinen mit optimiertem Lösemittelkreislauf im Niedrigenergieverfahren

Energieeffizienz
Branche: Fertigung / produzierende Unternehmen

In der professionellen Textilwäsche werden hochwertige Textilien, wie Damenkostüme, Anzüge, Mäntel, sowie Berufskleidung oder Hoteltextilien chemisch gereinigt, um die oft unterschiedlichen Materialien zu schonen und hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen. Um die entstehenden Wasser-Lösemittel-Gemische nicht in die Umwelt einzuleiten, müssen aufwändige Reinigungsverfahren eingesetzt werden. Im Projekt wird daher ein Konzept zur Vermeidung der Vermischung von Lösemitteln und Wasser umgesetzt. Reinigungsmaschinen zur Textilreinigung arbeiten mit Lösemitteln (LM), wie chlorierten Kohlenwasserstoffen. In den meisten Fällen wird Tetrachlorethen eingesetzt. Um den Austritt ausgasender Anteile des Lösemittels in die Umgebung zu verhindern, wird die Abluft über Aktivkohlefilter geleitet, damit die Lösemittelbestandteile an der Aktivkohle adsorbieren. Bei der Regeneration der Aktivkohlefilter durch Desorption mittels Wasserdampf entsteht ein Wasser-Lösemittelgemisch als Adsorbat, das hinterher aufwändig von dem Tetrachlorethen gereinigt werden muss, um abgeleitet werden zu können. Diese Reinigung ist umweltbelastend, da zum einen erneut Aktivkohle eingesetzt werden muss, sodass eine Endlosschleife aus Adsorption und Desorption entsteht und zum anderen ein hoher Energiebedarf besteht, da die Aktivkohle nach jeder Dampf-Desorption mit Heißluft getrocknet werden muss.

Als Lösungsansatz wird im Projekt anstelle der Desorption mit Wasserdampf eine Desorption mit Heißluft erarbeitet, um die Vermischung von Tetrachlorethen mit Wasser direkt bei der Entstehung zu vermeiden. Dazu wurde ein geeigneter Filterbehälter entwickelt, bei dem die erforderliche Heizenergie durch Heißluft aufgebracht wird. Das bei der Desorption austretende LM-Gas wird abgesaugt, in dem ohnehin in jeder Reinigungsmaschine vorhandenen Kondensator verflüssigt und dem LM-Tank der Reinigungsmaschine zugeführt. Da die Trocknung der Aktivkohle dadurch entfällt, wird zusätzlich eine Energieeinsparung von etwa 40% erreicht. Eine weitere Energieeinsparung wurde dadurch erzielt, dass die Desorption nicht automatisch nach jedem Reinigungsprozess, sondern nur nach Bedarf anhand des Tetrachlorethen-Gehalts des Reingases eingeleitet wird.