Projekt

Prozesswassernachbehandlungsanlage zur Produktion von löslichem Kaffee

Prozesstechnik
Branche: Fertigung / produzierende Unternehmen

Bei der Herstellung von löslichem Kaffee anfallendes Prozesswasser enthält schwer biologisch abbaubare Stoffe, die in Kläranlagen nicht vollständig eliminiert werden. Durch das Vorhaben wurde eine Prozesswassernachbehandlungsanlage für hochkonzentrierte Prozesswässer aus der Produktion errichtet. Das vormals unbehandelte Wasser wird darin in mehreren Prozessschritten vorkonditioniert und über eine speziell konfigurierte Membranbiologie geführt. Mit diesem Verfahren konnte die CSB-Konzentration der Prozesswässer stark abgesenkt werden, außerdem wurde das Abfallaufkommen verringert und Energie eingespart. Die DEK Deutsche Extrakt Kaffee GmbH (DEK) stellt seit der Firmengründung 1969 lösliche Kaffees in Berlin her. Auch die durch hohe Hygieneanforderungen bedingten Reinigungen von Produktionsanlagen verursachen einen großen Anteil des anfallenden Prozesswassers. Ziel des Vorhabens war die Reduzierung des CSB-Werts des Prozessabwassers entsprechend der ABE, so dass eine Einleitung in das öffentliche Abwassernetz weiterhin erfolgen kann. Dazu wurde eine Prozesswassernachbehandlungsanlage (PWNA) errichtet. Das Kernverfahren beinhaltet eine vorgeschaltete Feststoffabtrennung, einen Bioreaktor mit einer auf das Kaffeeabwasser spezialisierten Biozönose sowie eine neuartige getauchte Membranfiltrationseinheit. Das gewählte Verfahren der Prozesswasserbehandlung hat sich in Bezug auf die Reduzierung des CSB-Gehalts als geeignet und wirksam erwiesen. Die Anwendung der neuartigen Membrantechnologie im Zusammenhang mit einer hochspezialisierten Biozönose erzielt eine dauerhafte Verringerung des CSB im Permeat. Konkret konnte mit dem neuen Verfahren die CSB-Konzentration der Prozesswässer von über 10.000 mg/l vor dem Vorhaben auf ca. 2.500 mg/l gesenkt werden. Maximale Zielsetzung waren 2.000 mg/l. Im Vergleich zu einem konventionellen Verfahren wird das Abfallaufkommen verringert und Energie eingespart. Damit einher gehen errechnete CO2-Minderungen von rund 10.500 Tonnen jährlich. Eine Übertragung der Technologie auf die Prozesswasserbehandlung vergleichbarer Branchen mit hohem CSB bzw. organischer Fracht ist möglich.