Bewertung der Beiträge zum Klimaschutz durch Materialeffizienz: Workshop des Projekts ESTEM

Materialeffizienz leistet einen wichtigen Beitrag, um Treibhausgas (THG)-Bilanzen zu verbessern. Dabei muss auch der „Carbon Footprint“ aus Lieferketten beachtet werden – beispielsweise Treibhausgas-Emissionen, die durch Rohstoffe, Halbzeugen, Materialien oder auch Dienstleistungen verursacht werden. Eine Methodik zur Bewertung von Klimaschutzbeiträgen, die auf Materialeffizienzmaßnahmen basieren, zu entwickeln – das ist das Ziel des Vorhabens „ESTEM“ (Entwicklung einer standardisierten Vorgehensweise zur Ermittlung der eingesparten Treibhausgasemissionen aus Maßnahmen zur Materialeffizienz).

ESTEM ist ein Projekt, das von den fünf Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen und Rheinland-Pfalz beauftragt wurde. Die VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH betreut im Auftrag des Bundesumweltministeriums das Projekt. Das Projektkonsortium besteht aus dem Steinbeis-Innovationszentrum (STZ), der Technische Universität Darmstadt, der Forschungsstelle Energiewirtschaft (FfE) und der Sustain Consulting GmbH.

Im Workshop am 13. Juli 2021 mit dem Themenschwerpunkt „Ermittlung der eingesparten THG-Emissionen aus Materialeffizienzmaßnahmen" wurden erste Ergebnisse des Projekts vorgestellt und mit Stakeholdern aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis diskutiert. Insgesamt nahmen knapp 90 Teilnehmende an der vierstündigen Veranstaltung teil.

In Vorträgen wurde die Bedeutung des Materialeinsatzes für den CO2-Fußabdruck diskutiert sowie Grundlagen der Ökobilanzierung erläutert. Außerdem stellten die Projektverantwortlichen erste Ergebnisse der Analyse vorheriger Projekte zur Materialeffizienz sowie die methodischen und praktischen Herausforderungen des aktuellen Projekts vor. In den daran anschließenden Break-Out-Sessions hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, interaktiv und in Kleingruppen Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven zu behandeln. Die Erkenntnisse aus dem Workshop und den Diskussionen sollen im weiteren ESTEM-Projektverlauf mit eingearbeitet werden.

Diskutiert wurde unter anderem zu den Themenbereichen:

  • Anforderungen zur Bewertung von Materialeffizienzprojekten aus Behördensicht
  • Materialeffizienz in der Praxis: Erfahrungen und Herausforderungen aus Unternehmenssicht
  • In der Weite des Datenraumes: Erfassung von Primärdaten und Zugang zu Sekundärdaten
  • Alternative Ansätze zur Berechnung des Carbon Footprints für Unternehmen

Der weitere Projektplan sieht vor, dass bis zum Ende des Jahres 2021 die Methodik zur Bewertung dieser Klimaschutzbeiträge durch Materialeffizienz konkretisiert wird. Die finalen Ergebnisse werden der Öffentlichkeit in einer Abschlusskonferenz – voraussichtlich im Frühjahr 2022 – präsentiert.

Kontakt

Das Bild zeigt Sophia Rehfeldt, Presseverantwortliche am VDI Zentrum Ressourceneffizienz.

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