Gute-Praxis-Beispiel: Mithilfe von Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement in eine ressourceneffiziente Druckindustrie

Das Bild zeigt eine Momentaufnahme einer professionellen Druckmaschine, während das Papier in den Farben Cyan, Magenta, Yellow und Key (schwarz) bedruckt wird.© PantherMedia / Nyvlt_artDie Nachfrage nach umweltschonend hergestellten Druckerzeugnissen steigt stetig, und das vor dem Hintergrund von insgesamt sinkenden Produktionsvolumen und Umsätzen in der deutschen Druckindustrie. Die Herausforderung hierbei: die Rohstoff- und insbesondere Energieverbräuche. Sie sind in der Druckbranche traditionell hoch. Denn abgesehen von der Herstellung von Papier, das eine Recyclingquote von 93 Prozent hat und bei fachgerechtem Vorgehen bis zu zehn Mal wiederverwendet werden kann, sind insbesondere die Prozesse und Arbeitsschritte, die im Zuge der verschiedenen Farbdruckverfahren wie (Rollen-)Offset- oder Tiefdruck durchlaufen werden, energieintensiv.

Um die Prozesse und Abläufe im eigenen Unternehmen ressourceneffizienter und nachhaltiger zu gestalten, setzt ein bayerischer Traditions-Druckereibetrieb daher seit 2007 neben modernen Maschinen auf eine Kombination aus Managementsystemen – und optimiert seitdem die unternehmenseigene Umweltleistung.


Moderne Maschinen und Echtzeitdaten für den Traditionsbetrieb

Im Rahmen einer Wachstumsstrategie definierte das bereits 1801 in Regensburg gegründete Unternehmen Fr. Ant. Niedermayr GmbH & Co. KG im Jahr 2007 Ziele, die es anschließend umzusetzen galt. Hierzu zählte zum einen, den Maschinenpark zu modernisieren, um perspektivisch die Technologieführerschaft am Markt zu erlangen. Zum anderen hatte man sich zum Ziel gesetzt, mittels automatisierter und vernetzter Prozesse die Etablierung von Ressourceneffizienz für nachhaltige Herstellungsprozesse und umweltfreundliche Druckerzeugnisse aktiv voranzutreiben.

Die Modernisierung des Maschinenparks auf effizientere Maschinen ließ sich mit den notwendigen Investitionen sukzessive umsetzen. Für die Realisierung der automatisierten, vernetzten, ressourceneffizienten, nachhaltigen und umweltfreundlichen Prozesse setzte das Unternehmen auf eine Kombination von Maßnahmen: So stellte es mit Blick auf die Energieversorgung auf Ökostrom und Ökogas um. Außerdem wird seither umfassend auf Zertifizierungen (ISO, FSC/PEFC, EMAS usw.) gesetzt und es wurden verschiedene Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagementsysteme eingeführt.

Die mithilfe dieser Systeme erhobenen Daten und Prozesskennzahlen werden für eine optimierte Visualisierung und Echtzeitauswertung wiederum in ein einheitliches System eingespeist. Der Vorteil einer zentralisierten Datenhaltung liegt dabei klar auf der Hand: Denn die Dashboards – Übersichten, die durch Zusammenführung der unterschiedlichen Datenquellen entstehen – tragen entscheidend dazu bei, die notwendigen Informationen kompakt und übersichtlich aufzubereiten, um daraus wiederum gezielt effiziente Maßnahmen abzuleiten.


Durch mehr Ressourceneffizienz zur betriebswirtschaftlichen Resilienz

Durch das konsequente Verfolgen der 2007 definierten Zielsetzungen und die vom Unternehmen vorangetriebene Etablierung des Umwelt- und Nachhaltigkeits-managementsystems sind dem Druckereibetrieb erhebliche Einsparungen gelungen.

So konnte der betriebseigene Energieverbrauch nach Eigenangaben beispielsweise um rund 40 Prozent reduziert werden. Auch die Abfallmengen verminderten sich um circa 36 Prozent und beim Materialeinsatz konnten knapp 29 Prozent des Verbrauchs eingespart werden.

Zudem wurde der Einsatz regenerativer Energien, u. a. durch den Einsatz einer Photovoltaik-Anlage, kontinuierlich erhöht. Insgesamt konnten so die Scope-1-und Scope-2-Emissionen des Unternehmens in den vergangenen Jahren um circa 25 Prozent gesenkt werden.

Durch die Möglichkeit für kurzfristiges Reagieren auf Vorgänge im Produktionsprozess und für das frühzeitige Einleiten geeigneter Maßnahmen entstehen dem Traditions-Druckereibetrieb deutliche Vorteile im Marktwettbewerb.

 

Weitere Technologien und Prozesse, die sich bereits in der Praxis als ressourceneffizient bewährt haben, finden Sie in der Datenbank Gute-Praxis-Beispiele.

Kontakt

Das Bild zeigt Sophia Rehfeldt, Presseverantwortliche am VDI Zentrum Ressourceneffizienz.

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