Potenziale der schwachen künstlichen Intelligenz für die betriebliche Ressourceneffizienz

Immer mehr Unternehmen setzen künstliche Intelligenz ein. Diese Studie zeigt erstmalig systematisch mögliche Anwendungsfelder der schwachen künstlichen Intelligenz zur Senkung des betrieblichen Ressourcenverbrauchs auf. Der Fokus liegt auf dem verarbeitenden Gewerbe. Wissenschaftliche Grundlagen, Anwendungsbeispiele und eine Befragung von Unternehmen zeigen, wie künstliche Intelligenz für mehr Ressourceneffizienz in der betrieblichen Praxis eingesetzt werden kann. Sie bildet daher eine gute Grundlage für Unternehmen zur Orientierung, welche mögliche Einsatzgebiete der KI im Bereich Ressourceneffizienz relevant sind.

Wie KI in der Praxis natürliche Ressourcen spart

Kernstück der Studie sind acht wissenschaftlich fundierte KI-Anwendungsszenarien, deren Umsetzung in der Praxis anhand von Beispielen aus dem verarbeitenden Gewerbe aufgezeigt werden. Diese sind das Ergebnis eines qualifizierten Prozesses: Mittels Literaturrecherche (ca. 1300 wissenschaftliche Artikel) wurden 54 Publikationen identifiziert, aus denen 15 Anwendungsszenarien abgeleitet wurden. Diese wurden durch den Austausch mit Fachexperten auf acht Szenarien reduziert, welche eine besondere Bedeutung für die betriebliche Ressourceneffizienz haben. Jedes Szenario wurde einer qualitativen Potenzialanalyse unterzogen und mit praktischen Beispielen aus Unternehmen in Deutschland illustriert.

KI auch für mehr Ressourceneffizienz als Trend

42% der befragten Unternehmen nutzen bereits KI – sowohl KMU als auch Großunternehmen. Primäre Ziele dieser Unternehmen sind, Kosten und Zeit zu sparen, sowie Qualität zu steigern. Die Einsparung natürlicher Ressourcen ist kein Primärziel, gewinnt aber für zukünftige Anwendungen an Bedeutung. Das höchste Einsparpotenzial bei der Anwendung von KI sehen die Unternehmen beim Material (91,5 %) gefolgt von Energie (90,2 %). Bei Wasser und CO2 wird ebenfalls ein hohes Einsparpotenzial gesehen. Laut Studie ist und bleibt KI Bestandteil der Unternehmensstrategie sowohl großer Unternehmen (60,6 %) als auch bei KMU (66,7 %).

Übergreifende Zusammenarbeit

Durchgeführt wurde die Studie von der Deloitte Consulting GmbH - Analytics & Cognitive sowie dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. Betreut und in Auftrag gegeben wurde diese von der VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH. Diese arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).

Mehr Hintergründe zur Methode, Definitionen etc. sind in den FAQ aufgeführt.

Auf die wichtigsten Ergebnisse wird im Daten-Fakten-Blatt eingegangen.

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Das Bild zeigt ein weißes Gesicht links und die Zeichnung eines Baums rechts im Bild. Die linke Hälfte des Baums stellt digitale Äste dar und die rechte Hälfte trägt natürliche Blätter.© VDI ZRE / Julia Zschiedrich

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