Kundinnen und Kunden

Neben der Nutzung von Echtzeitdaten in der Kommunikation zwischen Unternehmen (B2B) ist diese auch bei der wachsenden Interaktion von Unternehmen mit den Kunden (B2C) möglich. Kürzere Innovationszyklen von Konsumgütern führen zu geringeren Markeintrittszeiten „time to market“. Diese können u. a. durch eine verbesserte Kommunikation zwischen Produzent und Verbraucher realisiert werden.

On-Demand-Fertigung

Die zunehmende Produktindividualisierung und -digitalisierung ermöglichen neue Fertigungsstrategien. Echtzeitdaten spielen dabei eine entscheidende Rolle. Neue Technologien wie der 3D-Druck ermöglichen hierbei eine individualisierte und dezentrale Produktion. Konsumenten können online Produkte gestalten, diese werden dann in Echtzeit lokal gefertigt. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte On-Demand-Fertigung.

Auch die zunehmende Kommunikation auf den Webseiten der Produzenten sowie das mittlerweile selbstverständliche Bewerten der Konsumgüter kann in Kombination mit der Echtzeitdatenerfassung genutzt werden, um Anpassungen der Produktion an die Kundenwünsche zu realisieren.

Praxisbeispiele und F&E-Projekte

Ein integriertes Beispiel der On-Demand-Fertigung bildet eine innovative Schuhfabrik. Hier können Kunden ihre Schuhe online konfigurieren. Diese werden dann anschließend On-Demand materialeffizient mit einem 3D-Drucker in Kleinstserie hergestellt. Die Fertigung findet somit näher am Absatzmarkt statt, wodurch sich die Transportwege und Lieferzeiten erheblich verkürzen. Die „time to market“ kann so von drei Monaten auf fünf Stunden reduziert werden* Proff, H., Sandau, J., Gönninger, F., Bittrich, C. (2016): Manufacturing 4.0: Meilenstein, Must-Have oder Millionengrab? – Warum bei M4.0 die Integration den entscheidenden Unterschied macht, Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. .


Ressourceneffizienzpotenzial

Durch die On-Demand-Fertigung wird die Produktion zielgerichteter an den individuellen Kunden angepasst. Zum einen können Lagerbestände reduziert werden. Zum anderen wird vermieden, dass unbeliebte Produktvarianten in den Verkaufsregalen platziert werden, da jedes Produkt von einem individuellen Abnehmer designt und gekauft wird. Außerdem können Kraftstoffe und Emissionen beim Transport eingespart werden. Die individuelle Fertigung von Kleinstserien ermöglicht es, dezentral zu produzieren. Lange Lieferwege von den Großfabriken bis zum Verbraucher entfallen somit.

 

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Echtzeit-Produktionsanpassung

Neben der On-Demand-Fertigung ermöglichen Daten-Links zum Kunden weniger spezifische Anpassungen der Produktion. Durch die Kommunikation mit den (industriellen) Kunden (B2B-Market) können Nachfrage-Prognosen erstellt und entsprechende Anpassungen an der Produktion vorgenommen werden. Aktuelle Information durch Echtzeit-Daten können so die Entscheidungsfindung in vielen Unternehmensbereichen beschleunigen.

Praxisbeispiele und F&E-Projekte

Im Getränkehandel sorgen Wetter, Urlaubszeiten und Großereignisse für erhebliche Nachfrageschwankungen. Analog gilt dies für die vorgelagerte Getränkeproduktion. Die Analyse von Echtzeitbestandsdaten, kombiniert mit weiteren Faktoren wie historischen Absatzmustern, Haltbarkeitszeiten, Mindestbestellmengen und Lieferfreigrenzen, ermöglicht eine präzise Nachfrageprognostizierung. So können sowohl Produktion als auch Versand effizienter verwaltet und eine hohe Produktionsauslastung bei gleichzeitiger Vermeidung von Lieferengpässen realisiert werden* Karlstetter, F. (2014): Supply Chain Management und Predictive Analytics aus einem Guss-Optimierung und Automatisierung von Nachfrageprognosen (online). Vogel IT-Medien GmbH, (abgerufen am: 04.05.2020). .


Ressourceneffizienzpotenzial

Durch Nachfrageprognosen auf Grundlage von Echtzeitdaten können Emissionen durch koordinierte Bestellungen und dadurch reduzierte Lieferwege eingespart werden. Im Falle der Lebensmittelindustrie können außerdem Ausschüsse aufgrund des Auslaufens der Verfalldaten verhindert werden.

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