Verringerung des Fremdstoffanteils im Bioabfall dank elektronischem Detektionssystem

Abfall- und Abwassertechnik
Recycling

Die Entsorgung von Fremdstoffen im Bioabfall und Altpapier stellt für viele Kommunen ein großes Problem dar. Trotz gesetzlicher Vorgaben und gezielter Öffentlichkeitsarbeit konnte die Trennmotivation vieler Bürger bislang jedoch nicht gesteigert werden. Dabei gilt bereits ein Fremdstoffanteil im Bioabfall von 1 % als erhöht und führt zu einem erheblichen Mehraufwand bei der Behandlung und Verwertung des Abfalls.

 

Einen Lösungsansatz bietet die Firma Maier & Fabris aus Tübingen mit ihrem Fremdstoff-Detektionssystem „DS 2010-2“. Das Gerät befindet sich am Sammelfahrzeug und ermöglicht mittels Wirbelstrom-Induktions-Verfahren eine berührungsfreie Identifikation von Störstoffen direkt vor der Entleerung der Abfallbehälter. Dabei werden metallisch leitbare Stoffe erkannt, die nicht nur selbst Fremdstoffe im Bioabfall darstellen, sondern auch auf das Vorhandensein weiterer Problemstoffe hinweisen.

 

Das EU-weit patentierte Detektions-System ist auch bei Landkreisen eingesetzt, die über eine Umfrage bestätigten, dass die Inputqualität der Bioabfälle von zuvor meist „ausreichend“ oder gar „mangelhaft“ auf „sehr gut“ oder „gut“ anstieg. Beispielsweise beträgt im Landkreis Vorpommern-Rügen der Fremdstoff-Anteil nur 0,2 Gew.-%, obwohl der Landkreis eine gebührenfreie Biotonne zur Steigerung der Bioabfall-Menge einsetzt. Den deutlich günstigeren Annahmepreisen bei den Verwertern stehen tägliche Kosten von nur 15,19 Euro pro System gegenüber.

 

Das Detektionssystem hilft somit den Kommunen, Fehlwürfe frühzeitig zu erkennen und aus der Verwertung herauszuhalten. Die Bürger werden mit am Tonnendeckel eingeklemmten Karten informiert und zu Handlungen aufgefordert. Mit einer „Gelben Karte“ werden die Bürger bei schlechter Trennung die ersten 4 bis 8 Wochen ermahnt, wobei die Tonne trotzdem entleert wird. Ändert sich die Trennqualität nicht, werden die Haushalte mit einer „Roten Karten“ ermahnt. Die Tonne bleibt dann unentleert stehen. So steigt die Trenndisziplin enorm. Ca. einmal im Jahr können die Bürger zusätzlich mit einer Aktion "Grüne Lob-Karte" für gute Trennung, verbunden mit der Teilnahme an einer Tombola, gelobt werden.

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