Prozessintensivierung der Biodieselproduktion

Chemie
Herstellung

In einem Verbundprojekt wurde die Intensivierung einer Biodieselproduktion verfolgt. Hier zeigten sich frühzeitig in der Prozessentwicklung die Vorteile einer mikroverfahrenstechnischen Prozessführung gegenüber einer Produktion im kontinuierlichen Rührkessel-Reaktor. Unter Einsatz von Altspeiseöl und superkritischen Reaktionsbedingungen konnte die Synthese von Biodiesel intensiviert werden. Gegenüber der konventionellen Syntheseführung mit langen Verweilzeiten der Reaktionskomponenten ergaben sich deutliche ökologische und sicherheitstechnische Vorteile. Diese Vorteile wurden mit Hilfe einer vergleichenden Ökobilanz quantifiziert. Durch die effiziente Verarbeitung von Abfallölen ohne aufwendige Vorbehandlungsschritte, die mit dem neu entwickelten Verfahren möglich wird, kann künftig eine Reduktion von Treibhausgasemissionen von bis zu 70 % im Vergleich zu einem industriell etablierten Prozess (moderate Prozessbedingungen und Verwendung von Sojaöl als Rohstoff) erwartet werden. Dies entspricht der Vermeidung von 860 t klimarelevanten Kohlendioxid-Äquivalenten je 1.000 t produziertem Biodiesel. Basierend auf diesen vielversprechenden Ergebnissen wurde eine erste Pilotanlage mit einem Durchsatz von 6 l/h Biodiesel in Alessandria, Italien, errichtet. Auch eine Bewertung der ökonomischen Effizienz des neu entwickelten Konzeptes im Vergleich zu den Ergebnissen anderer Studien wurde vorgenommen. Es zeigte sich, dass zum damaligen Entwicklungsstand der Pilotanlage ein konventioneller (heterogen katalysierter) Prozess noch ökonomische Vorteile aufweist. Weitere Verbesserungen im Laufe der Entwicklungen und Maßstabsvergrößerung der Produktion waren jedoch zu erwarten.

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