Vorbeugende Wartung

Holz und Möbel
Herstellung

Die Holzmöbelbranche nutzt für ihre Industrie-4.0-Projekte nicht nur gängige Industriestandards, sondern entwickelt auch eigene Technologien. Ein Beispiel ist die 2017 in den Markt eingeführte Internet-of-Things-(IoT-)Plattform „Sophia“ eines italienischen Herstellers von Holzbearbeitungsmaschinen. Die Plattform soll die Standzeit der Maschinen erhöhen und eine vorbeugende Wartung („Predictive Maintenance“) ermöglichen. Dafür sind die Maschinen erstmals mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet, um u. a. erhöhte Arbeitstemperaturen zu detektieren. Sie kommunizieren ihre Zu- stände permanent an den Hersteller, der die Daten auswertet. Zusätzlich lassen sich mit den gesammelten Daten Maschineneinsätze analysieren und optimieren, z. B. hinsichtlich ihres Energieverbrauchs. Auch andere Unternehmen wie Homag arbeiten an vergleichbaren Konzepten. Der französische Küchenmöbelhersteller Schmidt Groupe hat sowohl die Produktion als auch die hauseigenen Verkaufshäuser vollständig vernetzt. Er generiert bereits bei der Küchenplanung mit dem Kunden Datensätze, die die Produktion bis zu 85 % bestimmen. Die vorbeugende Wartung muss nicht zwangsweise über ein Monitoring der Maschinen geschehen. Der Küchenhersteller Nobilia hat in Kooperation mit dem Elektronik-Unternehmen Hecht Electronic einen Messtisch entwickelt, der Korpusteile auf korrekte Dimensionen und Bohrungen untersucht. Es werden keine 100-%-Inline-Prüfungen durchgeführt, sondern lediglich Stichproben aller Losgröße-1-Objekte und regelmäßig spezieller Testteile. Neu ist, dass nicht nur eine Qualitätskontrolle der Korpusteile bezogen auf die Sollwerte möglich ist, sondern die Messdaten auch in einer Datenbank gesammelt werden, um rechtzeitig Rückschlüsse auf Maschinenfehler oder -verschleiß zu ziehen. Das stabilisiert die Prozesse im Werk und sichert eine gleichbleibende Qualität und damit weniger Ausschuss.

Kontakt

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