Anwendung einer modularen Anlage zur Gewinnung von Gerbstoffen aus Abfallresten (ReeL)

Produktionsinfrastruktur
Recycling

In dem BMBF-Projekt „ReeL“ entwickelte ein Verbund aus einem Forschungsinstitut und zwei Unternehmen eine modulare Pilotanlage zur dezentralen und nachhaltigen Gewinnung von Nachgerbestoffen aus verunreinigten Falzspänen und Lederresten. Die auf den Ledermaterialien anhaftenden Gerbstoffe sollen noch vor Ort direkt wiedergewonnen und im innerbetrieblichen Kreislauf zurückgeführt werden. Die Verwertung der Ledermaterialien als Biomasse, die bisher noch extern zugeführt werden muss, ist geplant und wird geprüft. Die modulare Anlage besteht aus verschiedenen funktionalen Modulen, ist gut auf- und abbaubar und für den Transport geeignet. Sie kann von einem Einsatzort zum nächsten transportiert werden. Die entwickelte Pilotanlage befindet sich seit November 2017 in einem Praxistest, in dem die verbauten Apparate technisch erprobt sowie das reibungslose Zusammen spiel aller Komponenten geprüft werden. Des Weiteren ist ein vollautomatischer Betrieb geplant. Eine Gerberei könnte so einen erheblichen Teil ihres Eigenbedarfs an Nachgerbstoffen vollautomatisch und weitgehend selbstständig produzieren. Schon bei einem Betrieb mittlerer Größe fallen beispielsweise pro Tag etwa ein bis zwei Tonnen Falzspäne an, die durch diese Anlage zu 100 % verwertet werden könnten. Es werden keinerlei Emissionen erzeugt und es fallen keine weiteren Reststoffe an. Die „Vor-Ort“- und „Just-in-time“- Produktion spart Energie und Material: Kraftstoff für wegfallende Transporte von Abfällen und neue Gerbstoffe, weniger Energiebedarf für Gerbstoffherstellung und Einsparung von Rohstoffen (Gerbstoffherstellung) und Verpackungsmaterialien. Der Einsatz der Anlage ist im Rahmen eines Leasing-Modells vorgesehen.

Kontakt

Bei Fragen zum Thema „Gute-Praxis-Beispiele“ helfen wir Ihnen gerne weiter.

Tel.: +49 (0)30 2759506-505

E-Mail: zre-industrie@vdi.de