Integrierte Prozesskontrolle senkt Ressourcenverbrauch

Chemie
Digitalisierung
Herstellung

Die Automatisierungstechnik nimmt in der Prozessindustrie eine zentrale Rolle ein. Innerhalb der vergangenen Jahre konnte die Leistungsfähigkeit der eingesetzten Systeme deutlich gesteigert werden. Hieraus resultiert neben einer verbesserten Prozessführung die Möglichkeit, den Energieverbrauch anlagenübergreifend zu erfassen und die Fahrweise von Prozessen anzupassen.

 

Insbesondere vor dem Hintergrund tendenziell steigender Energiepreise, ist gerade in energieintensiven Branchen die bestmögliche Nutzung energetischer Ressourcen von besonderer Bedeutung. Hersteller von Automatisierungssystemen wie Rockwell Automation und Siemens bieten Lösungen an, die ein umfassendes Energiemanagement in die Prozessleitebene integrieren. Neben der reinen Erfassung und Weitergabe aktueller Verbrauchsdaten, können die angebotenen Systeme dazu beitragen Verbräuche zu optimieren. Das Unternehmen Evonik Industries hat ein Produkt entwickelt, das neben einem Monitoring relevanter Verbrauchsdaten einen Abgleich vorliegender Daten mit theoretischen und „best demonstrated practise (BDP)“-Werten zulässt. Das sogenannte Energiecockpit wird bereits in zahlreichen Unternehmen erfolgreich eingesetzt.

 

Die Fahrweise von Prozessen unter energetischen Gesichtspunkten kann auch hinsichtlich des geplanten Umbaus der nationalen Energieversorgung an Bedeutung gewinnen. Automatisierungssysteme erlauben ein Ausreizen der zur Verfügung stehenden Spielräume innerhalb der Prozessgrenzen. Eine dynamische Anpassung entsprechend der aktuellen Versorgungslage wird hierdurch ermöglicht und eröffnet die Möglichkeit, Lastspitzen zu vermeiden und kritische Prozesse rasch zu identifizieren.

Tendenzen, die bislang die nebeneinander existierende Bereiche Energieversorgung und Prozessautomation zusammenzufassen, werden in der jüngeren Vergangenheit verstärkt verfolgt. Laut Aussage des Anbieters ABB ermöglicht die Installation eines nach diesen Prinzipien arbeitenden Prozessleitsystems in mehreren Raffinerien ein vereinfachtes Engineering, eine verbesserte Energieeffizienz und niedrigere Investitionskosten bei gleichzeitiger Steigerung der Ausbeute um 40%.

    Quelle(n):

  • VDI nachrichten (2012): System warnt vor unnötig hohem Energieverbrauch, April Ausgabe, S. 20

Kontakt

Bei Fragen zum Thema „Gute-Praxis-Beispiele“ helfen wir Ihnen gerne weiter.

Tel.: +49 (0)30 2759506-505

E-Mail: zre-industrie@vdi.de