In der Rohbraunkohle wird der Wassergehalt von über fünfzig auf unter zwanzig Prozent reduziert. Klassisch geschieht dies durch bis zu 900 °C heiße Rauchgase aus dem Kessel. Dadurch verliert das Rauchgas allerdings rund ein Fünftel seiner Energie.
Bereits 2007 entwickelte Kraftwerksbetreiber Vattenfall zusammen mit Babcock Borsig und der BTU Cottbus in einem Pilotprojekt die sogenannte druckaufgeladene Dampf-Wirbelschicht-Trocknung (DDWT). Mit ihr wird der Wasseranteil in der Braunkohle auf 10 % gesenkt. Bei Einsatz dieser Braunkohle wird der Gesamtwirkungsgrad des Kraftwerks erhöht. Auch die Mindestlast kann verringert werden, so dass das Kraftwerk in einem größeren Lastbereich flexibler arbeiten kann.
Im nächsten Schritt sollte mit einem stromgetriebenen Kompressor der Dampf nach dem Wärmetauscher wieder verdichtet werden, um den Einsatz von Frischdampf zu verringern. Angedacht war ein robuster Kolbenmotor, der mit Nassdampf keine Probleme bekommt, selbst wenn dort Restkondensat mit angesaugt wird. Inzwischen ist die Anlage so konstruiert, dass durch die Einspritzung von Kondensat sogar ein geschlossener Kreislauf bei der Dampfnutzung für die DDWT-Anlage möglich wird, weil das Kondensat die im Prozess auftretenden Dampfverluste kompensiert. Die elektrische Leistung nur für den Antrieb beträgt lediglich 220 kW, wobei die Arbeitszahl etwa um den Bereich 8 liegt – und damit mehr als doppelt so hoch wie bei handelsüblichen Wärmepumpen. Frischdampf ist nur noch zum Anfahren nötig, im laufenden Betrieb ist man durch das „Recycling von Dampf“ komplett unabhängig von fossil erzeugter Prozesswärme.
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