Effiziente Druckluft plus weniger CO2

Produktionsinfrastruktur
Nutzung

Eine Thüringer Druckerei rüstete ihre gesamte Anlage um und ergänzte sie um ein Wärmerückgewinnungssystem und eine automatische Steuerung. In dem Gute-Praxis-Beispiel erfahren Sie, wie die Druckerei seine Energieeffizienz steigern und zugleich 229.865 kg CO2-Emissionen pro Jahr einsparen konnte. Der Freistaat Thüringen förderte die Modernisierung. Außerdem flossen Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in die Umrüstung des Unternehmens.

Die bei der Gotha Druck benötigte Druckluft wird von Kompressoren erzeugt, die in zwei getrennten Druckluftstationen untergebracht sind. Einer der Kompressoren aus dem Jahr 2002 lief noch sehr ineffizient mit Volllast-/Leerlauf-Regelung. Die bis dahin eingesetzten Schraubenkompressoren wandelten bei der Drucklufterzeugung 95 % der zugeführten Energie in Wärme um, die ungenutzt an die Umgebung abgegeben wurde. Also entschloss sich der Betrieb, die Kompressoren gegen effizientere Anlagen auszutauschen. Die Kompressoren in einer der Druckluftstationen wurden zudem an ein Wärmerückgewinnungssystem (WRG-System) gekoppelt. Damit können bis zu 90 % der Energie wieder zurückgewonnen werden, um beispielsweise Brauch- und Prozesswasser zu erhitzen oder das vorgewärmte Wasser mit Vorlauftemperaturen von bis zu 70 °C ins Heizungssystem der Druckerei einzuspeisen.

Auch die Elektroantriebe der separat gesteuerten Absaugungen für Papierschnipsel und Papierstaub wurden ausgetauscht. Die Flügelradventilatoren in den Absaugsträngen der Druckmaschinen werden nun von Elektromotoren der Effizienzklasse IE3/IE4 angetrieben, die bis zu 10 % effizienter arbeiten als die alten Motoren. Zudem wurden sie mit Frequenzumrichtern ausgestattet.

Die Absaugungen wurden zuvor manuell und dezentral gesteuert. Nun regelt eine moderne Steuerungstechnik zentral die einzelnen Absaugstränge der Druckmaschinen. Die automatische Steuerung passt die Drehzahl der Ventilatoren automatisch an den jeweiligen Bedarf an oder schaltet die Absauganlage bei Stillstand ab. In die Absaugstränge wurden außerdem elektrisch zu betätigende Absperrschieber eingebaut, welche die unbenutzten Abluftstränge jeweils automatisch abschieben.

Das Unternehmen spart nach der Modernisierung 406.000 kWh Erdgas und 392.550 kWh Strom pro Jahr ein. Dies entspricht einer Einsparung der CO2-Emissionen von jährlich 229.865 kg.

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