Küpfer et al. untersuchten in zwei Fallstudien die Wiederverwendung von Betonblöcken aus Ortbetonstrukturen. Mithilfe einer Diamantkreissäge wurden Blöcke aus Bestandsgebäuden entnommen. 25 identische Blöcke wurden für den Bau einer prototypischen vorgespannten Fußgängerbogenbrücke genutzt. Weitere Blöcke mit unterschiedlichen Abmessungen kamen als Bodenbelag auf einem 233 Quadratmeter großen Parkplatz zum Einsatz. Bei beiden Vorhaben wurde auf kurze Transportdistanzen geachtet. Während für die Brücke eine Transportdistanz von 90 Kilometern zurückgelegt wurde und weitere Prozessschritte (z. B. Bohren von Löchern für die Vorspannung) notwendig waren, stammten alle Betonblöcke für den Fahrbahnbelag aus maximal 15 Kilometer entfernten Bestandsgebäuden und konnten ohne weitere Bearbeitungen verwendet werden. Bei der ökologisch-ökonomischen Analyse zeigte sich, dass beide Projekte deutliche ökologische Vorteile gegenüber konventionellen Alternativen haben. Die Brücke ist zwar wesentlich teurer, was insbesondere auf die Personalkosten zurückzuführen ist, verursacht jedoch ähnliche Mengen Treibhausgasemissionen wie eine vergleichbare Holzbrücke. Der Fahrbahnbelag aus wiederverwendeten Betonblöcken kostet in etwa gleich viel wie ein Belag aus R-Beton, verursacht dabei allerdings 82 % weniger Treibhausgasemissionen.
Quelle(n):
Küpfer, C.; Bastien-Masse, M.; Devènes, J. und Fivet, C. (2022): Environmental and economic analysis of new construction techniques reusing existing concrete elements: two case studies. In: IOP Conference Series: Earth and Environmental Science, 1078(1), 12013. ISSN 1755-1307 (abgerufen am: 16.11.2023). doi:10.1088/1755-1315/1078/1/012013
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