Mit einer Reduktion des Produktvolumens kann in der Regel Material eingespart werden. Leider ist die nicht immer möglich, da oft bestimmte Stabilitätsfaktoren wie die Wandstärken oder Formen das Produkt beeinflussen. Auch bei der Produktion von Wascharmaturen ist dies der Fall. Das Unternehmen Duravit AG versucht dennoch mit neuen Ansätzen die Wandstärken und somit den Materialeinsatz ihrer Waschbecken zu reduzieren.Dies stellte sich zunächst als problematisch heraus. Denn die konventionell hergestellten Armaturen erfordern auf Grund des Herstellungsprozesses und Materials, welches vorwiegend Ton ist, eine wandbreite von etwa 12 mm, um die nötige Festigkeit der Armatur zu gewährleisten. Die durch den Brennprozess auftretende Glasphase bewirkt eine Deformation des Materials und machte eine Verringerung der Glasphase notwendig. Also wurde der Mahlgrad der Einzelrohstoffe angepasst und dessen Einfluss auf den Glasphasenanteil getestet. Dabei wurde erkannt, dass die Reaktionsgeschwindigkeit der Mineralphasenneubildung mit feineren Materialien erhöht werden konnte. Dies ermöglichte auch eine schnelle Bildung des Mullits, eine Mineralphase, die bei einem schnelleren eintreten ein deformationsärmeres Verhalten des Produktes während des Brennprozesses hervorruft. Mit dem neu entwickelten und optimierten Material können nun auch Armaturen mit einer Wandstärke von 7mm und einem deutlich geringeren Gewicht gefertigt werden. Das bedeutet in bestimmten Vergleichsmodellen einer Materialeinsparung von etwa 28%, was auf das Jahr gerechnet ca. 22t beträgt. Der damit einhergehende Energieverbrauch sinkt ebenfalls um ca. 143 MWh pro Jahr, sowie die Emission von CO2–Äquivalenten wird dadurch um etwa 71,5 t jährlich gesenkt.
Quelle(n):
Schmidt; Spieth; Bauer und Haubach (2017): 100 Betriebe für Ressourceneffizienz - Band 1 – Praxisbeispiele aus der produzierenden Wirtschaft, Berlin, Heidelberg, Springer-Verlag, ISBN 978-3-662-53366-6, S. 118 ff.
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