Allein in Deutschland sind es zweieinhalb Millionen Tonnen Verpackungsmüll, die jedes Jahr im gelben Sack landen. Weil sich die verschiedenen Kunststoffe schwer trennen lassen, wird ein Großteil energetisch verwertet.
Beim Unternehmen MEILO im südhessischen Gernsheim wird der Müll aus der gelben Tonne in über 30 iterativen Sortiervorgängen getrennt bis die maximale Sortenreinheit der Kunststoffe erreicht ist. Dazu werden in einem Trommelsieb die Kunststoffe nach Größe separiert und anschließend die Folien in einem Windsichter ausgeblasen. Danach scannt ein Nahinfrarotscanner die unter ihm durchlaufenden Kunststoffe. Mit dem Scanner kommunizierende Druckluftdüsen am Ende des Laufbands schießen anschließend die verwertbaren Kunststoffe aus. So werden die verschiedenen Kunststoffsorten mit einer Sortenreinheit von bis zu 98 % voneinander getrennt. Neben den hochwertigen Kunststoffen HDPE, PP und PET werden noch vier weitere Kunststofffraktionen aus dem Abfallstrom herausgeholt, die ebenfalls werkstofflich verwertet werden. Bei der Systec Plastics GmbH im thüringischen Eisfeld werden die sortierten Kunststoffe der MEILO GmbH weiter aufbereitet, bis sie einen hochwertigen Rohstoff für die Kunststoffindustrie bilden. Die Kunststoffe werden zunächst geschreddert und gereinigt. Durch einen LED-Scanner werden die Flakes in mehreren Durchgängen nach Farben sortiert. Zur weiteren Verarbeitung werden die Flakes eingeschmolzen, erneut gefiltert und als Granulat mit einem Reinheitsgehalt von über 99 % abgefüllt und exportiert. Die Werner & Mertz GmbH, ein Produzent von Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln, nutzt für die Produktion ihrer Verpackungsflaschen die Granulate der Systec Plastics GmbH. Die lassen sich problemlos in den Standardproduktionsanlagen der Werner & Mertz GmbH am Standort Mainz verarbeiten. Die HDPE-Flaschen und PP-Verschlusskappen bestehen so zu 100 % aus recyceltem Kunststoff aus dem gelben Sack. Die PET-Flaschen sind zu 20 % aus recyceltem PET aus dem gelben Sack und zu 80 % aus recyceltem Kunststoff aus dem Pfandsystem. Der Kunststoffkreislauf wird geschlossen, die Rohstoffe bleiben erhalten.
Bei Fragen zum Thema „Gute-Praxis-Beispiele“ helfen wir Ihnen gerne weiter.
Tel.: +49 (0)30 2759506-505
E-Mail: zre-industrie@vdi.de