Um Material im Produktionsprozess zu sparen, können Unternehmen zahlreiche Maßnahmen ergreifen. Zwei Beispiele aus der Praxis veranschaulichen, wie Maßnahmen im Zuge der Digitalisierung zu einer deutlichen Steigerung der Ressourceneffizienz führen können.
Die Wetropa GmbH im hessischen Mörfelden entwirft individuelle Verpackungen aus Schaumstoff für Kunden in der Automobil- und Elektroindustrie, der Medizin- und Messtechnik sowie für Handwerksbetriebe. Um auch kleinste Losgrößen, wie individuelle Werkzeug- oder Kameraverpackungen, möglichst material- und kosteneffizient zu produzieren, hat das Unternehmen eine App entwickelt, mit der der Kunde den Entwicklungsprozess selbst durchführen kann. So kann er die Schaumstoffeinlage und den Transportkoffer individuell an seine Bedürfnisse anpassen. Vorteil der Digitalisierung: Da die Konstruktionsdaten sofort online vorliegen, können - ohne großen Aufwand - mehrere kleinere Aufträge zu einem Produktionsprozess gebündelt werden. Darüber hinaus müssen keine Muster mehr an den Kunden zur Voransicht geschickt werden. Beides spart etwa 25% Material, was jährlichen Einsparungen von 7 Tonnen CO2-äq entspricht.
Um Ressourcen zu sparen, setzt die J. Schmalz GmbH in Glatten ebenfalls auf die Digitalisierung. Das Unternehmen produziert unter anderem Vakuumgreifer für den Maschinenbau, die individuell nach den Anforderungen des Kunden hergestellt werden. Per Telefon werden die benötigten Parameter mit dem Kunden abgestimmt. Anschließend erhält das zu fertigende Produkt einen Produktschlüssel. Dieser wird digital an die Produktion weitergegeben. Durch Industrie 4.0 wird der Produktionsablauf hier optimiert. Entsprechend des Produktionsschlüssels werden nur die Komponenten vorgefertigt, die anschließend im „One-Piece-Flow“ auch benötigt werden. Diese Just-in-Time Produktion ermöglicht einen sehr effizienten Umgang mit Materialien. Die Lagerhaltung wird auf Null reduziert. Kommt es zu Änderungen durch den Kunden oder läuft ein Produkt aus, entstehen keine überschüssigen Lagerbestände. Hier belaufen sich die jährlichen Einsparungen durch die Effizienzmaßnahmen auf etwa 230 kg Aluminium, 2600 kg Schaumstoff und umgerechnet 17,5 Tonnen CO2-äq.
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