Mit Simulationen zu einer optimierten Prozesskette

Metall
Herstellung

Die Firma Rieber stellt Blechkomponenten für Küchen, aber auch Flugzeugeinrichtungen mittels Tiefziehen, Glühen und Schweißen her. Mithilfe einer Prozesssimulation konnte das Unternehmen seinen Ausschuss verringern und damit seine Ressourceneffizienz steigern. Ca. 35 % des im Unternehmen verwendeten Edelstahls fielen durch Ausschuss und Verschnitt als Schrott an. Um den Materialeinsatz zu reduzieren, wurden drei methodische Schritte vollzogen: Visualisierung der Materialströme, Visualisierung der dazugehörigen Informationsflüsse und abschließend die Implementierung von Mess- und Steuerungsgrößen zur Quantifizierung von Optimierungspotenzialen. Dafür wurde in ein neues automatisiertes Datenerfassungstool in der Produktion investiert. Das Materialflussmodell wird auf Grundlage der Produktionsdaten aus dem SAP-System von Rieber in Excel berechnet. Hierüber lassen sich dezidiert Fertigungsaufträge, Produktgruppen, Arbeitsplätze und Arbeitsschritte auswerten. Durch die Umsetzung von ersten Prozessoptimierungen, die sich aus der besseren Datenlage ergeben haben, konnte das Unternehmen bereits mindestens 5 % an Material einsparen, was einem Wert von ca. 400.000 Euro entspricht. Diese stellen jedoch nur die Einsparungen in der Umsetzungsphase dar - nach erfolgreicher Implementierung und Auswertung ist davon auszugehen, dass weitere Einsparungen erzielbar sind. Das Materialflussmodell soll zukünftig die Entscheidungsgrundlage für die Initiierung zukünftiger Ressourceneffizienzprojekte bilden. Zudem sollen in diese Projekte dann auch die Energieströme, die zuvor aufgrund mangelnder Datenbasis nicht berücksichtigt werden konnten, integriert werden.

    Quelle(n):

  • Schmidt; Spieth; Bauer und Haubach (2017): 100 Betriebe für Ressourceneffizienz - Band 1 – Praxisbeispiele aus der produzierenden Wirtschaft, Berlin, Heidelberg, Springer-Verlag, ISBN 978-3-662-53366-6

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