Mineralische Abfälle stellen mit einem Volumen von 220 Millionen Tonnen pro Jahr den größten Abfallstrom in Deutschland dar. Das Unternehmen OPTOCYCLE aus Tübingen hat sich zum Ziel gesetzt mittels Sensoren und KI mineralische Bauabfälle präzise zu identifizieren, wodurch diese effizient recycelt und wiederaufbereitet werden können.
Das System, bestehend aus einem multispektralem Kamerasystem und einer leistungsstarken Rechneneinheit, bietet eine optische Lösung, die die Oberflächenstrukturen von LKW-Ladungen erfasst und hinsichtlich ihrer physikalischen Zusammensetzung in Verbindung mit dem Gewicht klassifizieren kann. Der Unterschied zu bestehenden Lösungen in der Recyclingwirtschaft liegt in der vollständigen Digitalisierung und Automatisierung des Prozesses. Gegenwärt erfolgt die Identifikation und Klassifikation mineralischer Abfälle in vielen Bereichen noch manuell durch menschliche Arbeitskräfte. Neben dem hohen Personaleinsatz und einer damit einhergehenden Fehlerquote bei der Bewertung und Schätzung von Zusammensetzung und Mengen sind die erfassten Informationen in der Regel selten maschinenlesbar dokumentiert. Durch die nun automatisch erfassten Informationen über die Zusammensetzung der Ladungen können diese Daten nicht nur für die Aufbereitung verwendet werden, sondern auch über Schnittstellen an Stoffstromplattformen weitergeleitet werden. So kann auch die Wiederverwendung effizient und ortsnah geplant werden.
Seit August 2023 erfüllt das OPTOCYCLE-System die Dokumentationsanforderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes gemäß §§50 und 53. Im Fokus steht dabei die mineralische Klassifizierung von Abfällen, die explizit nicht in Konkurrenz zu bestehenden Sortieransätzen steht, sondern diese sinnvoll ergänzt.
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